Was ist der StuRa? Wie funktioniert Hochschulpolitik? Wie kann ich Projekte finanziell vom StuRa fördern lassen? Und wohin fließt eigentlich das Geld, das der StuRa durch den Semesterbeitrag zur Verfügung hat? Etwa 80 Interessierte kamen zur Klärung dieser und vieler weiterer Fragen zur Studentischen Vollversammlung, die am Donnerstagabend im Kupferbau stattfand, zusammen.

Auf der Tagesordnung stand zunächst ein allgemeiner Überblick über die Hochschulpolitik. Im Zentrum standen vor allem die Rechte und Aufgaben des Studierendenrats (StuRa). Für die Erfüllung seiner Pflichten  – dazu gehören die Wahrnehmung studentischer Belange oder die Förderung von politischer Bildung – benötigt der StuRa Geld. Das bezieht er im Sinne der Finanzautonomie durch einen Semesterbeitrag von sechs Euro pro Studierendem.

Wie so oft stand auch diesmal die Frage im Raum, wo die dadurch eingenommenen rund 170 000 Euro pro Semester hin fließen. Eine Antwort darauf geben konnte der StuRa nur bedingt. Rund 30 Prozent würden an die Fachschaften gehen, die damit beispielsweise Ersti-Veranstaltungen finanzieren können. Wie die vielen Fragen von unterschiedlichen Studierenden der Fachschaften während der Versammlung bewiesen, ist dies jedoch mit großem bürokratischen Aufwand verbunden; zudem sind Vielen die genauen Vorgänge und Satzungen offenbar unbekannt.

Teils leere Reihen: Etwa 80 Zuhörer hatten sich zur studentischen Vollversammlung eingefunden.
Teils leere Reihen: Etwa 80 Zuhörer hatten sich zur studentischen Vollversammlung eingefunden.

Projekte: Gefördert durch den StuRa?

Des Weiteren fördert der StuRa Projekte finanziell, die von Studierenden für Studierende initiiert werden. Auf der Vollversammlung wurden auch einige Projekte vorgestellt, die vom StuRa Geld bekamen, wie beispielsweise Gleichfilm, das Bildungsmagazin im freien Radio oder Filmvorstellungen durch die Hochschulgruppe [’solid].SDS. Exemplarisch tat sich die ehemalige Studentin Sonja hervor, die keiner Hochschulgruppe angehört, sondern alleine auf die Idee kam, einen Film über syrische Frauen auf der Flucht zu zeigen, für den sie Fördermittel brauchte. Durch die Fördermittel vom StuRa war es ihr möglich, Werbung dafür zu machen und den Film öffentlich zu zeigen. Der StuRa wirbt dafür, mehr solche Projekte in Eigeninitiative durchzuführen und dafür Fördergelder zu beantragen.

Am Ende der Versammlung war Raum für Fragen und Kritik.
Am Ende der Versammlung war Raum für Fragen und Kritik.

Finanzplan im Laufe des nächsten Semesters

Auch weiterhin steht jedoch die Frage im Raum, in was der Rest des Geldes investiert wird. Ein Haushaltsplan soll im Lauf des nächsten Semesters öffentlich zugänglich gemacht werden, damit jeder Studierende Einsicht in die Einnahmen und Ausgaben des StuRas hat. Dies sagte Christin Gumbinger, die Finanzreferentin, an diesem Abend erstmals so konkret öffentlich. Trotz des brisanten Themas und der vielen Reklame für die Versammlung via E-Mail, Flyer und Plakaten waren jedoch nur 80 Studierende anwesend. Im Vergleich zur ersten Vollversammlung 2014 war das dennoch ein leichtes Plus: Damals kamen rund 70 Interessierte.

Bilder: Julia Klaus

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