Engagement der Studentengruppe you-manity
Entwicklungshilfe heute. Die Medien berichten von großen Organisationen, die weltweit operieren, um Menschen in Katastrophengebieten und Entwicklungsländern das Leben zu erleichtern. Auch studentische Organisationen engagieren sich – zwar in kleinerem Ausmaß, doch sehr erfolgreich. In unserer Serie der Studentengruppen geht es dieses Mal um you-manity – humanitäres Netzwerk mit Hauptsitz in Tübingen.
von Lea Knopf
Wenn sich Yonah in Uganda auf sein Motorrad schwingt, haben die Menschen auf dem Land wieder Hoffnung. Als Clinical Officer sichert er für viele Menschen den einzigen Anschluss an die medizinische Versorgung. In einem Gesundheitszentrum unterstützen ihn Mitarbeiter bei Sprechstunden und in der Ambulanz. Sie alle sind Teil des Projekts „Doc on Bike“, das auf afrikanischem Boden stattfindet und doch ein Stück Tübingen beinhaltet. Die Organisation you-manity, ein Netzwerk engagierter Studenten in Berlin, Bochum und Tübingen, hat die Initiative in dem ostafrikanischen Land ins Leben gerufen und betreut die Entwicklung vor Ort.
Auch andere Benachteiligte profitieren vom Einsatz der Gruppe. Die Fußbodenbetonierung in einer ugandischen Schule, Straßenkinder in Ruanda und regional das Asylcafé in Reutlingen stehen ebenso im Mittelpunkt der humanitären Arbeit.
Humanitäres Netzwerk
Mit Hochdruck wird an der Finanzierung der Projekte gefeilt, die in Zukunft so wenig wie möglich von externer Hilfe abhängig sein soll. Dass der Weg bis dahin noch weit ist, ist den Medizinstudentinnen Ines Kuebart, 23, und Tina Möller, 27, bewusst. Sie sind Teil der Tübinger Ortsgruppe, die in geselliger Runde wöchentlich zusammenkommt. Während im Gründungsjahr 2009 und den darauf folgenden Jahren fast ausschließlich Medizin-studenten den Weg zu you-manity fanden, engagieren sich zunehmend Studierende anderer Fachrichtungen in der Entwicklungshilfe. Gemeinsam verfolgt man die Projekte, plant Spendenaktionen und Werbemaßnahmen. Vorschläge werden in der Gruppe offen diskutiert.
Gruppendynamik bewegt viel
Neben der Unterstützung anderer wird auch die eigene Weiterbildung bei you-manity großgeschrieben. Nicht selten referiert ein Gruppenmitglied über die Lage in einem Katastrophengebiet oder holt Gastredner an die Uni. Auch im Rahmen des Studium Generale war you-manity bereits aktiv. Zum Thema „Krisen, Konflikte und Zusammenleben in der einen Welt“ organisierte you-manity im vergangenen Semester eine Podiumsdiskussion und einen Vortrag. Für viele bietet das Engagement eine Möglichkeit, das „oft eintönige Studium“ mit Praxisnähe aufzupeppen.
Stets geht es darum, die eigene Arbeit zu verbessern, um Pläne in die Tat umzusetzen. Regional möchte sich you-manity stärker engagieren, bestehende Projekte im Ausland sollen auf andere Regionen ausgeweitet werden.
Der Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit, den you-manity leistet, ist beachtlich. Die Universität Tübingen honorierte dies im letzten Jahr mit dem Sonderpreis für studentisches Engagement.
Damit Yonah in Uganda auch weiterhin in die ländlichen Regionen vordringen kann, ist Hilfe aus Deutschland (noch) unverzichtbar. Sie ist gewährleistet, you-manity sei Dank.