Als Absolvent der Frank Elstner-Moderatorenschule und Mitglied im Ensemble des Neomagazins gab sich Florentin Will am 12.01. im Ribingurumu die Ehre und lieferte sich im Rahmen der Querfeldein-Reihe einen spannenden Schlagabtausch mit Moderator Max Scherer.
Zu einem Song von Taylor Swift betritt Florentin Will die Bühne und begrüßt das Publikum mit „Herzlich willkommen zu mir“. Und so soll es sein. Zwar versagt zunächst die Technik und die absichtlich trashige Persiflage auf die NeoMagazin-Einspieler mit William Cohn müssen ohne den Ton auskommen, doch dies kommt fast wie geplant vor, im Stil des Anarcho-Fernsehens eines Jan Böhmermann. Und so kommt es aufgrund technischer Pannen auch mal ein paar Minuten lang zu einem Gespräch über Wasser und Product-Placement bei Querfeldein-Veranstaltungen.
Florentin Wills glücklicher Werdegang
Genauso chaotisch war wohl auch Florentin Wills Bewerbung für die Frank Elstner Moderatorenschule. Durch die Aufregung vergaß er nach eigener Aussage peinlicherweise, dass er keine Hose anhatte und lief in seinem Bewerbungsvideo unten ohne moderierend auf die Kamera zu. Dass dies schließlich den Ausschlag für die Aufnahme gab, scheint Wills Alleinstellungsmerkmal zu sein. Die charmant chaotische Tollpatschigkeit gab ihm die Chance sich von bekannten Mediengrößen coachen zu lassen.
„Das war so ein Moment, den konntest du dir ins Zimmer hängen.“
Die Querfeldein-Veranstaltung war gespickt von pikanten Insiderinfos und clever recherchierten Bonmots aus der Vergangenheit des Prominenten. Zunächst wird der Trailer zu Florentins altem Podcast gezeigt, den er als furchtbar schlecht mit Word und Quicktime „zusammengepfrimmelt“ bezeichnet. Im Nachhinein sei dieser allerdings seine Eintrittskarte zum Showgeschäft gewesen und eine Plattform auf der er sich hier ausprobieren konnte. „Man sollte immer ein Drehbuch in der Schublade haben, falls man mal das Glück hat, jemandem zu begegnen, bei dem das nochmals von Nutzen sein kann“, sagt er. Als der Anruf von Frank Elstner kam war er vorbereitet.
Streckenweise wirkt Interviewer Max bedingt durch den Ausfall der Technik etwas unvorbereitet und konzeptlos, worauf Florentin ihn berechtigterweise fragt, wo das Ganze hier denn hinsolle und warum sich niemand um den streikenden Beamer kümmern wolle. Wie auch im Fernsehen bleibt bei diesen ironischen Bemerkungen jedoch unklar, wie ernst dem Gast dieser Kommentar ist. Jedoch sind dies die stärksten Momente des Abends. Im Schlagabtausch unterhalten sich die beiden Moderatoren auf der Bühne locker über Luke Mockridge (deutscher Komiker), Bücherschreiben und die Gummibärchenbande. Aus der Not wird die Tugend.
Erste Schritte beim NeoMagazin
Nach der Pause streikt der Einspieler vom Anfang immer noch. Doch das schien die meisten Besucher nicht zu stören. Denn nun kam der Teil von Florentins Wirken, für den die Meisten gekommen waren: Seine Auftritte im NeoMagazin. Jetzt funktionieren schließlich auch die restlichen Einspieler. Zu sehen ist Florentin Will an der Seite von Jan Böhmermanns rautenförmigen Schreibtisch. Mit ernster Miene erklärt der junge Lockenkopf dem ZDFneo Flagschiff-Host die top3-Tiere des Jahres. Dass dieser Auftritt zunächst erstmal als kleiner Höhepunkt in Florentin Wills Karriere gedacht war, fällt bei seinem schauspielerischen Talent nicht auf. „Eigentlich hatte ich schon jetzt praktisch das Ziel meiner Karriere als Student der Frank Elstner-Master Class erreicht. Das war so ein Moment, den konntest du dir ins Zimmer hängen“, erklärt er. Dass er dann wiederkehrender Gast im Neomagazin wurde, empfand er selbst als sehr überraschend. „Plötzlich durfte ich meinen eigenen Einspieler mit dem Bürgermeister von Reykjavik produzieren, das war schon sehr schön zu wissen dass da jemand mehr Vertrauen in mich hat, als ich selbst.“.
Schließlich endet das Gespräch mit dem Ausblick auf das bald erscheinende Neomagazin Royale im ZDF-Hauptprogramm, in dem Florentin Will abermals als Teil der Entourage von Jan Böhmermann zu sehen sein wird. Im gezeigten dazugehörenden Trailer wird er nur mit „Florian, Will“ betitelt anstatt wie die restlichen Crew-Mitglieder mit Namen und Funktion. Und das scheint von dem Abend zu bleiben – Florian, oder besser Florentin will nach oben. „In 15 Jahren vielleicht sogar in den Tatort?“, fragt Max, aber nein, er sei im Moment weiter als er sich das je gedacht hätte in dem Alter. Zunächst sei für die nächsten 4 Jahre das Neomagazin genug. Aber wenn Tatort, dann mit Moderator Max Scherer als Partner, einigen sich die beiden, auf eine gemeinsame Stadt kommen sie jedoch nicht.
Das Querfeldein-Team hatte es sich nicht nehmen lassen, seinem Gast jeden Wunsch zu erfüllen:
https://www.youtube.com/watch?v=QWuEYxwi2d0
© Fotos Querfeldein