Von Friederike Dübgen
Auf ins Abenteuer. Auf in ein fremdes Land, in dem einen Unbekanntes, Neues, Spannendes und so manche Herausforderung erwarten. Der Start in ein Auslandssemester ist aufregend und voller Hoffnungen und Erwartungen.
Die Neugier auf die neue Uni und die vielen anderen Studenten aus anderen Ländern, aber auch auf die Einheimischen und die Gepflogenheiten des Landes ist kaum zu stillen. Sie wird zudem geschürt durch Einführungsveranstaltungen, Willkommensparties und Kennenlerntage, die einem in den ersten Wochen keine Zeit für Heimweh lassen und das Zurechtfinden in der neuen Umgebung erleichtern. Das Kennenlernen anderer Erasmusstudenten geht fast noch schneller als als Ersti in der Heimatuni und ist zugleich noch spannender, da viele verschiedene Länder vertreten sind – auch wenn es nicht schwer ist, einen Deutschen im Ausland zu treffen, vor allem in Schweden.
Studieren in Schweden
In Schweden gibt es keine Studiengebühren und Semesterbeiträge. Das Hochschulwesen wird aus Steuern finanziert, die dafür vergleichsweise hoch sind. Bücher muss man sich aufgrund mangelnder Bibliotheksausstattung oft selbst kaufen, was je nach Studienfach recht teuer werden kann. Gut, dass man da finanzielle Unterstützung durch das Erasmusprogramm bekommt. Wer allerdings dies für einen Partyurlaub nutzen möchte, sollte dies in einem Land mit niedrigeren Lebenshaltungskosten tun; vor allem für alkoholische Getränke muss man einiges mehr bezahlen als man es von deutschen Kneipenbesuchen kennt.
Als Austauschstudent hat man keinen direkten Anspruch auf einen Wohnheimsplatz, sodass sich glücklich schätzen kann, wer einen bekommt. Denn die Wohnungsnot in Stockholm ist groß, sodass einige Studenten zunächst im Hostel wohnen oder campen müssen; mit etwas Glück findet man auch ein Zimmer zur Untermiete.
In der Regel sind die Leute sehr hilfsbereit und nett. Hierarchien gibt es kaum und jeder duzt jeden, auch an der Uni, was eine freundliche und warme Atmosphäre schafft und somit im Umgang mit den Dozenten sehr angenehm ist.
Langeweile gibt es nicht
Nach dem anfänglichen Touristenstatus in der Fremde kehrt bald so etwas wie ein Alltag ein und das Reiseziel wird zum Zuhause. Meist erfordert das Dasein als Erasmusstudent nicht so viel Unipräsenz, sodass viel Zeit für andere Dinge bleibt. So ist das die perfekte Gelegenheit, Reisen durch das Land zu machen, viele Studenten aus anderen Ländern kennenzulernen und auch die eine oder andere Party zu feiern. Langweilig wird einem in so einer vielfältigen Stadt wie Stockholm nicht: In den verschiedenen Vierteln findet man alles von teuren Nachtclubs bis zu Bars und Konzerten, von schicken Modeboutiquen bis zu kleinen Krämerläden und Secondhandshops, von den Gassen des Künstlerviertels bis in die Straßen der Schönen und Reichen. Im Sommer drängen sich noch die vielen Touristen durch die Gassen der Altstadt, jedoch sinken die Angebote für diese gleichzeitig mit den Temperaturen im Herbst. Dann werden Urlauber abgeschreckt durch Dunkelheit und Kälte, die die Wintermonate beherrschen. Doch vor allem in der Vorweihnachtszeit erstrahlt die Stadt im Glanz der vielen Lichter in und an den Häusern. Gerade in dieser Zeit ist das Kaffeetrinken in den unzähligen behaglichen Cafés besonders schön. Da der Winter zwangsläufig jedes Jahr kommt, sind sie an Kälte und Dunkelheit gewöhnt. Man versinkt also nicht in Depressionen – und auch nicht im Schneechaos.