Fast ein Jahr nach der Clustervergabe wurde auf diese Entscheidung gewartet. Nun steht fest: Tübingen wird auch in Zukunft den Titel einer Exzellenzuniversität tragen. Damit gehört die Universität weiterhin zu dem erlesenen Kreis der elf Universitäten, respektive Universitätsverbünde, die den Titel tragen dürfen.
Vom Exzellenzcluster zur Exzellenzuniversität
Bereits im September 2018 konnte die Universität Tübingen drei Exzellenzcluster für sich gewinnen. Die Forschung in den Bereichen Maschinelles Lernen in der Wissenschaft, Infektionsbekämpfung und Tumortherapie wird seit Januar diesen Jahres gefördert. Zwei Exzellenzcluster waren nötig, um sich auf den Titel Exzellenzuniversität zu bewerben. Für den Antrag musste ein Strategiekonzept präsentiert werden, das die Weiterentwicklung in den Bereichen Bildung und Forschung garantiert.
Vergangene Woche erfolgte die sogenannte Begehung der Universitäten. Hierbei nahm die Exzellenzkommission die Unis und Universitätsverbünde vor Ort in Augenschein. Diese Kommission besteht aus Bund, Ländern und Wissenschaftler*innen. Am Freitag (19. Juli) ab 16 Uhr erfolgte die Bekanntgabe der siegreichen Konzepte. Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, verkündete diese in Bonn, was im Livestream verfolgt werden konnte und in manchen Universitäten vielleicht sogar im Public Viewing, wie Karliczek andeutete. Acht Universitäten gingen bei der Vergabe leer aus.
Kein „Exzellenz Drehbuch“
Ob Tübingen dazugehören würde, war im Vorfeld keineswegs gewiss, nachdem ein Artikel im Spiegel im Vorfeld von Ungereimtheiten im Ablauf berichtete und behauptete, laut einem strengen „Exzellenz Drehbuch“ sei bei früheren Begehungen selbst die Raumtemperatur und der Umgang mit möglichen Störern festgelegt worden. Dieser Darstellung widersprach die Universität und nannte die Meldung „falsch und nicht nachvollziehbar“, wie das Schwäbische Tagblatt zitierte.
Der Erfolg in der Exzellenzstrategie, die die Exzellenzinitiative ablöste, ermöglicht Tübingen weiterhin einen Standortvorteil. Rektor Bernd Engler meint Tübingen laut Universitätshomepage „in einer hervorragenden Positition, um die demographischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte meistern zu können.“ Ob dies gelingen wird, bleibt abzuwarten und wird entscheiden, ob Tübingen auch nach dem Ende dieser Förderphase weiterhin exzellent bleiben wird.
Seit 2012 darf die Eberhard Karls Universität sich nun so nennen. Nach der Bekanntgabe wird dies weitere sieben Jahre so bleiben. Damit darf der Hinweis auf der Homepage „We value Excellence“ auch weiterhin dort stehen.
Passend zum Thema: Im vergangenen Jahr veröffentlichten wir diesen nicht ganz ernst gemeinten Kommentar mit dem Titel „Elite wird man nicht, Elite ist man“.
Foto: Marko Knab