Die Präsidentschaftswahl in den USA war seit Wochen Topthema in der deutschen und internationalen Presse und von vielen Studierenden mit großer Aufmerksamkeit verfolgt worden. Das Deutsch-Amerikanische Institut Tübingen bot deshalb allen Interessierten einen Wahlabend zum gemeinsamen Mitfiebern und Zittern im Kino Museum. Der Andrang war so groß, dass zeitweise der Einlass für weitere Gäste wegen Überfüllung nicht mehr möglich war.
Hillary Clinton oder Donald Trump? Immobilientycoon oder Ex-Außenministerin? E-Mail-Gate oder Sexismusvorwürfe? Nach monatelangem Wahlkampf und einem ewigen Hin und Her kam es am am Wahltag nur noch auf eines an: Wer wird am Ende einige wenige Prozentpunkte mehr als der Kontrahent oder die Kontrahentin gesammelt haben, um damit das 45. Oberhaupt der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden.
Das kleinere Übel
Wenn man Studierende fragte, für wen sie sind, kam meistens eine Antwort wie „Ich hoffe, dass Hillary gewinnt, weil sie das kleinere Übel ist“ Auch waren die meisten Studierenden der Meinung, dass Clinton das Rennen machen würde. „Ich bin davon überzeugt, dass Hillary gewinnen wird und ich denke, dass die Wahlbeteiligung bei dieser Wahl höher sein wird und die Minderheiten für Hillary stimmen werden“, meinte zum Beispiel Smilla (18). Eine Aussage, die auch durchaus durch die Umfragen, die es vor der Wahl in den USA gab unterstützt wurde.
Begleitet wurde die Wahlnacht in Tübingen von einem vielseitig gestalteten Rahmenprogramm. Darunter eine Podiumsdiskussion mit Repräsentanten aus den USA, ein Funk und Hip-Hop Konzert der Band „Louisiana Funky Butts“ und eine Vorführung des Landestheater Tübingen. Gegen Mitternacht gab es dann ein kurzes Live-Interview mit der Korrespondentin des SWR in New York, die erste Eindrücke aus den USA schilderte. Bevor es dann zur Sache ging, verbesserte der Kabarettist Helge Thun noch die Stimmung.
Tübingen für Hillary
Bis weit in den Morgen hinein wurde CNN auf der Kinoleinwand gezeigt, die im Detail die vorliegenden Wahlergebnisse der einzelnen Bundesstaaten analysierten.
Währenddessen wurde sehr deutlich, dass das Publikum im Saal wesentlich stärker mit Hillary Clinton sympathisierte, als mit Donald Trump. Waren die (vorläufigen) Ergebnisse eines Staates zu sehen, in dem Clinton führte, brandete im Publikum Applaus auf, bei Trump waren eher Laute des Missfallens zu hören.
Da lange Zeit nicht abzusehen war, ob Clinton oder Trump das Rennen machen würde, lief CNN bis nach 8:00 morgens. Der Saal, der bis in die frühen Morgenstunden recht gut gefüllt war, leerte sich dabei immer weiter, dennoch gab es einige Zuschauer, die bis zum Schluss ausharrten. Die Stimmung wurde, je weiter Trump in Führung ging, immer angespannter, manche waren regelrecht verzweifelt und brachen in Tränen aus. Dieser Abend war eine schöne Veranstaltung des d.a.i, aber ein für viele nicht so schöner Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA: Donald Tump ist 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
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