Eine Online-Plattform revolutioniert das Pfandsammeln – und fördert nebenbei das soziale Miteinander in den Stadtteilen.Jeder kennt das Problem: Am morgen nach der Party blickt man fassungslos auf einen Berg leerer Flaschen. Der sparsame Student weiß, dass dieser Flaschenhaufen viel Geld wert sein kann.
Allerdings ist er nicht nur sparsam, sondern auch faul und nach einer durchzechten Nacht entsprechend verkatert. Ebenso in der Prüfungsphase oder Hausarbeitenphase: Die leeren Flaschen sammeln sich proportional zum Staub auf den Möbeln. Die Klausuren sind noch nicht geschrieben, da erschwert der Flaschenberg schon zunehmend den Weg zu Küche oder Klo. Wenn doch nur jemand diesen Berg unkompliziert entsorgen würde. Auf den Wert des Leerguts kommt es dem faulen oder vom Lernen gestressten Studenten auch nicht mehr an.
Fakt ist: Der Berg muss weg.
Das sind nur zwei Szenarien, in denen die Plattform www.pfandgeben.de Abhilfe schaffen kann. Die Plattform, die von Berliner Studenten gegründet wurde, erfreut sich mittlerweile in vielen Städten großer Beliebtheit. Seit kurzem ist auch Tübingen vertreten. Bisher ist aber nur eine Pfandsammlerin im Bezirk Waldhäuser Ost registriert.
Das Konzept funktioniert folgendermaßen: Pfandsammelnde registrieren sich auf der Website für einen bestimmten Stadtteil und werden dann in eine Liste eingetragen. Der verkaterte Partystudent oder der gestresste Bücherwurm kann nun nachsehen, ob sich ein Sammler für seinen Bezirk eingetragen hat und diesen telefonisch kontaktieren. Natürlich sollte abgesprochen werden, ob sich der Aufwand für die jeweilige Flaschenmenge lohnt. Das System schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Der Gebende wird seinen Flaschenberg stressfrei los und der Nehmende profitiert finanziell davon. Wenn sich noch ein paar Sammler für andere Stadtteile eintragen, wird die Platform auch für Tübinger attraktiv. Auf jeden Fall hat die Schnittstelle das Potenzial, Tübingen noch ein bisschen smarter zu machen.