Tübinger Geschichten: Die Hafengasse

Entspannt auf der Neckarmauer, als barfuß verschrien, weltoffen und traditionell – das ist Tübingen, wie wir es kennen und lieben. Heute: Die Hafengasse.

Hanseatischer Kaffee-Hafen

Momentan ist es kalt draußen, und die Radfahrer auf den Straßen und sonst überall werden weniger. Gut für uns Fußgänger, denn endlich können wir ein wenig sicherer durch die Tübinger Gassen wandeln. Wenn wir uns morgens ohne Kaffee, noch nicht ganz bei Sinnen, gen Uni schleppen, führt der Weg für manche durch die Hafengasse und in das Café Hanseatica. Klingt doch nach Weltstadt, die Nordlichter in der Hafengasse – doch außer den Anlegestellen für die Stocherkähne hat Tübingen gar keinen Hafen. Woher dann der Name?

Verantwortlich sind die heimischen Schwaben und keine Hanseaten. Früher lebten und arbeiteten in dieser Gasse am Rand der Unterstadt wohl die Hafner. Und stellten Häfen her. Wer sich denn nun fragt, was das, wenn nicht ein Umschlagplatz für Schiffe, sein soll, der sei beruhigt und aufgeklärt. Im Süddeutschen bezeichnet ein Hafen ein gebranntes Gefäß. Zum Beispiel eine Tasse, wie wir sie im Hanseatica nutzen. In gewisser Weise kann ein „Hafen“ voll mit Kaffee ja auch wie die Rückkehr in den Heimathafen sein. Passt also doch alles. Du weißt immer wieder zu überraschen, liebes Tübingen.

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