Das Lächeln des Busfahrers

Bei einer Durchsage im Bus denken viele bloß an das Negative: eine Verspätung oder gleich die vorzeitige Endhaltestelle. Dass es auch anders geht, beweist der Busfahrer Jami’l Makkaoui mit seiner Philosophie: Freundlich sein!

Makkaoui geht es darum, die Grenzen zu überwinden. Viel zu oft gehen wir dem Alltag nach, als wären wir Roboter. „Wir sind keine Roboter, sondern Menschen, und Menschen brauchen das Gefühl der Geborgenheit“, sagt der Busfahrer Jami’l Makkaoui, während er lächelt. Es ist dasselbe Lächeln, mit dem er seine Passagiere begrüßt.

Warum macht er das eigentlich?

So wie wir auf das Leben schauen und unsere Mitmenschen betrachten, so kommt es auch zu uns wieder zurück. Unsere Mitmenschen sind ein Spiegel für uns selbst.
Wer wie ein Pfannkuchen durch die Welt stapft, und auch so in die Welt und auf die Menschen blickt, der bekommt auch nur ein Pfandkuchengesicht geschenkt, davon ist Herr Makkaoui überzeugt. Genau dies zeigt sich, als der Bus in den Bahnhof einfährt und durch die Lautsprecher Makkaouis Durchsage kommt: „Ich wünsche euch allen eine gute Reise und einen schönen Tag.“
Die Passagiere lauschen. Mancher kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, andere sprechen darüber und sind dankbar für die schönen Worte. Ein Lächeln kostet ja nichts.
Die Stimmung im Bus verändert sich, das ist spürbar – und dabei waren es doch nur Worte.

Wir verkapseln uns

„Wir sind keine Roboter, sondern Menschen. Dabei sollte der Austausch, ob durch ein Gespräch, kleine Gesten oder ein Lächeln, doch nicht zu kurz kommen.“
Es geht darum, diese künstlichen Grenzen zu überwinden, die wir Menschen nur allzu oft ziehen, und uns dabei so verkapseln, dass wir meist nicht mehr über unseren Tellerrand blicken können. Wir sind oft von Leuten umgeben und dabei doch irgendwie allein.

Im Alltag geht das Familiäre verloren

Dass Makkaouis Freundlichkeit erwidert wird, zeigt sich auch immer, wenn ihn Schulklassen beim Einstieg begrüßen oder ihm Fremde einfach so Geschichten aus ihrem Leben erzählen.
„Eigentlich sind wir alle wie eine große Familie – dieses Familiäre oder Brüderliche geht leider im Alltag allzu oft verloren!“, sagt Herr Makkaoui.

Nachdem die Fahrgäste am Bahnhof zugestiegen sind, setzt sich der Bus wieder in Bewegung, gefolgt von den Worten: „ Ich wünsche euch einen schönen Tag“, dabei lächelt er.

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