Ein pinkes Europa – das ist die Vision der TusSies Metzingen. Nach dem Hinspiel in der 2. Runde des EHF-Cups, das vorgestern in der Paul Horn Arena ausgetragen wurde, steht fest: ein erster Schritt dazu ist vollbracht!
Europapokal in Tübingen! Das gibt es nicht oft zu erleben. Doch passend jetzt zu Semesterbeginn war es so weit, als die amtierenden Vizemeister – die TusSies aus Metzingen – gegen die aktuellen tschechischen Tabellenführer DHK Banik Most antreten durften. Die Rahmenbedingungen dazu waren ideal: Die Paul Horn Arena war gut besucht, laut und vor allem eines: pink!
Dass EHF-Spiele nicht zum Alltag der TusSies gehören, ist kein Geheimnis. So wurde bisher zwar jeder Gegner in der heimischen Bundesliga in Grund und Boden geworfen, doch gegen engagierte Tschechinnen ist es eben doch noch mal etwas anderes als im vorherigen Wochenende gegen Celle. Vielleicht ist es damit zu erklären, dass die Gastgeberinnen daher etwas verhalten agierten und schon binnen fünf Minuten zwei Mal Julia Behnke an die Strafbank verloren. Beide Entscheidungen waren dabei sicherlich sehr hart, dennoch auch unnötig von den TusSies. DHK Banik Most schien das zunächst wenig zu beeindrucken und ging daher verdient in Führung.
Überhaupt konnten die Gäste aus dem Norden Tschechiens gut mithalten und die Vizemeisterinnen vor schwere Aufgaben stellen. Daher gingen sie auch überraschend, aber eben nicht unverdient mit 10:12 Führung in die Pause.
Nach der Pause bricht der Bann
Doch die zweiten dreißig Minuten sollten das Spiel auf den Kopf stellen. Mit einer überragenden Teamleistung, angeführt vor allem durch die beiden Top-Scorer Marlene Zapf und Celine Michielsen, gelang den TusSies nicht nur der Ausgleich, sondern auch die Führung. Diese wurde anschließend immer weiter ausgebaut, während auf Seiten der Gäste immer weniger zu funktionieren schien. So hieß es am Ende 30:22 – satte acht Tore Polster haben also die Metzinger Handballerinnen vor dem wichtigen Rückspiel am kommenden Wochenende.
Mit einer Leistung wie in der zweiten Halbzeit sollte das sicherlich reichen. Mit einem Einzug in die dritte Runde, wäre Europa auf jeden Fall schon wieder etwas mehr pink.
Fotos: Christopher Kübler