Schon heute sind uns Maschinen in vielen Bereichen des Lebens voraus, wie beispielweise im Rechnen oder beim Schach. Beim diesjährigen CIN Dialogue wurde aus diesem Anlass der Frage nachgegangen, ob es eines Tages auch ein maschinelles, dem Menschen überlegenenes, Bewusstsein geben wird.
Als krönender Abschluss eines ganztägigen Programms, fand der CIN Dialogue im Audimax der Neuen Aula statt. Unter der Moderation des Zeitredakteurs Ulrich Schnabel diskutierten der Neurologe Andreas K. Engel und Joachim Buhmann, Professor für Informatik und des Ingenieurswesens, über die Zukunft des Maschinenwesen.
Um den Austausch zwischen Neuro-, Geistes- und Sozialwissenschaften zu verstärken und in die Gesellschaft hineinzutragen, versammelten die Universität Tübingen, das Forum Scientiarum und das Centre of Integrative Neuroscience (CIN) vor allem Natur- und Geisteswissenschaftler, aber auch einige Ingenieure auf den Rängen des Hörsaals.
Was macht uns Menschlich?
Eine der Kernfragen des Abends war, wie Bewusstsein definiert wird. Moderne künstliche Intelligenzen verhalten sich jetzt schon in komplexen Situationen, wie man es von einem rational denkenden Menschen erwarten würde – was so bereits schon selten genug vorkommt. Diese künstlichen Intelligenzen erlernen ihr rationales Verhalten aber vor allem durch Nachahmung, also Mimikry. Es ist bei manchen künstlichen Intelligenzen, kurz KI, durchaus berechtigt zu sagen, dass diese schon ein rudimentäres Bewusstsein ausgeprägt haben.
Von einer voll entwickelten Identität kann man deshalb trotzdem nicht sprechen. Zu einem Bewusstsein gehört mehr, als eine Situation richtig deuten zu können. Dies sind gleichzeitig die Dinge, die uns (noch) als eindeutig menschlich identifizieren. Vor allem das emotionale Innenleben von Menschen ist für Maschinen bisher nicht nachahmbar. Wie solle eine maschinelles Bewusstsein etwas wie Zahnschmerz oder Glaube empfinden können?
Eine äußerst interessante Frage aus dem Publikum war, wer denn die Verantwortung für selbstlernende, selbstständige Maschinen trägt. Eine wirkliche Antwort darauf hatten die Experten nicht und wichen mit der Phrase aus, dass es wichtig sei, diese Frage zu diskutieren.
Angst vor der Zukunft?
Müssen wir nun Angst haben, dass wir irgendwann im Stile von Terminator von Maschinen mit künstlicher Intelligenz verfolgt werden, die versuchen die Menschheit auszurotten? Für Joachim Buhmann war klar, dass dies nicht der Fall werden wird, doch Neurologe Andreas Engel wich einer klaren Antwort mit einem „Jein“ aus. Definitiv sollte man größerem technischen Fortschritt nicht unreflektiert gegenüberstehen und mögliche Konsequenzen hinterfragen. Pure Panik ist dabei allerdings weniger hilfreich.