Der Studierendenrat, kurz StuRa, tagt alle zwei Wochen, um die Interessen aller Studierenden an der Uni Tübingen zu vertreten. Wie genau laufen die öffentlichen Sitzungen ab und was wird dort besprochen? Das Wichtigste aus der StuRa-Sitzung vom Montag, 12. November, erfahrt ihr hier.
20 Uhr, das Sitzungszimmer des StuRa platzt aus allen Nähten. Die Nachzügler setzen sich zwischen Tür und Angel. Der Grund für das große Interesse ist hoher Besuch. Der Kanzler der Universität Tübingen Dr. Andreas Rothfuß und die Prorektorin Prof. Dr. Karin Amos haben sich angekündigt.
Gemüse statt Beef
Den Startschuss durften die Gäste Frau Amos und Herr Rothfuß selbst geben. Hierbei ging es aber nicht, wie erwartet, um das Verbot von Couleur Bändern und Unformen beim Alternative Dies, sondern um die kommenden Großprojekte an der Uni. Zum Beispiel strebt der StuRa die Errichtung eines Gemeinschaftsgartens an. Wo genau und in welcher Größe ist allerdings noch nicht klar. Der Kanzler sicherte seine Unterstützung zu, jedoch steht und fällt schließlich alles mit dem Bauamt. Ebenfalls wurden dem StuRa weitere Räumlichkeiten für Büros im Clubhaus zugesichert, ein genaues Datum wurde nicht genannt.
Die Wasserspender sollen als Pilotprojekt im Sommer 2019 starten. Auch das Thema Studiengebühren für nicht EU-Bürger wurde behandelt. Hierbei sind sich StuRa und Uni einer Meinung, diese Gebühren seien eine Frechheit. Wie Herr Rothfuß offenlegte, bleiben grade mal 300€ pro Student in Tübingen, die restlichen 1200€ sackt jedes Semester das Land ein. Von diesen 300€ muss die Uni Tübingen dann noch einen neuen Mitarbeiter bezahlen, welcher sich ausschließlich mit den nicht EU-Ausländern auseinandersetzt. Eine Stelle die extra wegen dieser Gesetzesvorlage eingerichtet werden musste. An diesen Gebühren kann die Uni aber erstmal nichts ändern. „Es ist leider eine politische Vorgabe“, so Rothfuß. Der Finanzreferent beschwerte sich, dass es nicht sein könne, dass mit den QSM des StuRa Tutorien gefördert werden und dennoch ein Tutor 150 Hausaufgaben in der Woche kontrollieren muss. In der Pharmazie müssen Studenten in den ersten Semestern selbst Chemikalien kaufen, weil die Uni sie nicht stellt. Ergo wird eine finanzielle Barriere geschaffen. Von wegen Chancengleichheit.
Neues und Altes aus der Tübinger Hochschulpolitik
Davon ist auch die Hochschulpolitik nicht unbelastet. So kann man sich im Falle eines Härtfallantrags gerade einmal zwei Semester in der Hochschulpolitik anrechnen lassen, egal wie lange man in eben jener tätig war. Hier sind engagierte Studenten, die Bafög beziehen, deutlich im Nachteil. Dann öffneten die Mitglieder des AK Finanzen noch ein Riesenfass. Sie stellten einmal mehr die Frage in den Raum, ob die Exekutive des StuRa bezahlt werden soll. Ein Thema welches den StuRa schon im Wahlkampf spaltete. Nach einer langen Diskussion verblieben alle dabei sich weiter über die Art und den Umfang der Bezahlung Gedanken zu machen und diese dem AK Finanzen mitzuteilen. Der AK lud auch alle Mitglieder des StuRa ein, an den nächsten Sitzungen teilzunehmen. Der AK Gleichstellung beklagte sich über mangelnde Beteiligung, der AK tagt immer donnerstags um 16 Uhr. Hier sei nochmal erwähnt das JEDER an AKs teilnehmen kann! Alle die dieses Thema beschäftigt, sollen sich an dieser Stelle aufgerufen fühlen, dem AK unter die Arme zu greifen. Dann gab es für den StuRa noch etwas zu feiern. Der AK Geschäftsordnung wird nun aufgelöst, da die Geschäftsordnung jetzt ausformuliert und beschlossen ist.
Herangetragene Anträge
Die Muslimische Studierendengruppe (MST) stellte zwei Anträge vor. Zum einen soll ein Vortrag im Rahmen einer Projektmesse stattfinden. Themen des Vortrags sind Zeitmanagement und Ehrenamt. Die FSVV stellte einen Antrag auf Vertagung, dem stattgegeben wurde. Zum anderen ein Vortrag während eines Workshops am kommenden Samstag zum Thema Psychologie und Psychotherapie aus einer islamischen Perspektive. Die FSVV stellte wieder einen Antrag auf Vertagung, der aber abgelehnt wurde. So konnte direkt über eine Förderung des Vortrags entschieden werden. Der Antrag wurde angenommen.
Das hervorragende Campusmagazin Kupferblau stellte ebenfalls einen Förderantrag. Selbstverständlich wurde der Antrag einstimmig angenommen. Danke StuRa.
Danach wurde ein Antrag zur Unterstützung einer Petition diskutiert. Die Uni möchte die Förderung für das Kompetenzzentrum für nachhaltige Entwicklung streichen. Damit würde es diese Institution nicht mehr geben. Deshalb suchen die Mitglieder des Zentrums Unterstützung beim StuRa. Dieser debattierte darüber, ob man für diese Petition eine Rundmail an alle Studenten verschicken sollte. Nach langem hin und her wurde dem Antrag stattgegeben und dem GA die Aufgabe erteilt, die Rundmail zu verfassen. Den Link zur Petition findet ihr hier. Des Weiteren will sich der StuRa dafür einsetzen mehr studentischen Gruppen die Möglichkeit zu geben, Rundmails zu versenden.
Die nächsten beiden Förderanträge betrafen die Vortagsreihe neue Rechte in Tübingen. Namentlich die Vorträge von Julia Haas und Nikolai Huke. Beide wurde angenommen.
Auch der Antrag auf das Vergabeverfahren Fachschaftsrücklage wurde angenommen, dieses findet nun zweimal jährlich statt. Der Betrag bleibt allerdings gleich. Im Senat wurden alle Kommissionsvorschläge angenommen.
Die Nächste StuRa-Sitzung findet am 26.11.2018 um 20 Uhr c.t. im Clubhaus statt.
Grafik: Yvonne Pless