Das LYME Magazin zeigt, wie aus einer spontanen Idee ein großes Projekt werden kann
von Anna Oswald
Habt ihr auch schon einmal davon geträumt, euer eigenes Magazin zu gründen? Ihr könntet über alles entscheiden: von der optischen Aufmachung bis hin zu den Themen der Artikel. „Alles nur Spinnerei!“, denkt ihr jetzt vielleicht. Doch die beiden Studenten Fabian Federl, Lateinamerikastudien, und Tobias Tullius, Rhetorik und Anglistik, haben sich im Sommer 2012 zu diesem Schritt entschlossen. Fabian erkrankte letztes Jahr im Juli an Borreliose und musste für einige Zeit auf Alkohol, Sonnenlicht und Sport verzichten. Durch seine Krankheit kam das LYME auch zu seinem Namen: Lyme disease ist die englische Übersetzung für Borreliose.
Um sich die Zeit während der Krankheit zu vertreiben, entstand die Idee, eigene Erlebnisse beim Reisen oder Feiern aufzuschreiben. Dass später ein ganzes Magazin entstehen würde, war nicht von Anfang an geplant. Mittlerweile besteht die feste Redaktion aus fünf Mitarbeitern: neben den beiden Gründern Tobias, 23, und Fabian, 26, zählen noch ihre Freunde Jonas, Niklas und Anna zum Team.
Die Themen, über die im LYME geschrieben wird, werden spontan gefunden. Die Redakteure schreiben über alles, was sie selbst interessiert. Rubriken gibt es nicht. „Die erste Ausgabe der LYME entstand im Grunde innerhalb einer Woche“, meint Tobias. Nach eigenen Angaben läuft alles eher unkonventionell ab. Es gibt keine festen Redaktionssitzungen.
Das LYME ist vollkommen unabhängig von der Universität. „Wir wollen kein Studentenmagazin sein. Auch wenn die Leserschaft vermutlich zu 99 Prozent aus Studenten besteht“, sagt Tobias. Die anfallenden Kosten werden durch Anzeigenplätze gedeckt. Das Magazin macht jedoch keinen Profit. „Wenn wir am Ende vom Jahr 50 Euro drauflegen müssen, dann hat sich der Aufwand gelohnt“, so Tobias.
Seit Ende Mai 2013 planen die fünf Studenten die dritte Ausgabe der LYME. Dieses Mal soll der Fokus noch mehr auf Tübingen liegen. Nebenbei will die Redaktion einen Abstecher ins Event-Veranstaltungs-Business machen, aber genaue Details werden noch nicht verraten. Wie es langfristig mit dem LYME weitergehen soll, wird nicht geplant. Das Ziel ist immer die nächste Ausgabe