Im Rahmen des Tübinger Bücherfests, das vom 05. bis 07 Juli in ganz Tübingen stattfindet, gewährt auch das Campusmagazin Kupferblau dieses Jahr einen kleinen Einblick in die Welt der Bücher.
Die Geschichte der Bienen von Maja Lunde
Das vom Verlag btb herausgegebene Buch umfasst 528 Seiten. Erschienen ist es am 20.03.2017 als erster Teil der Buchreihe „Klimawandel-Quartett“.
Zum Inhalt
1852 in England. Der depressive und verbitterte Samenhändler und Biologe William sieht sich als Forscher gescheitert. Seine Leidenschaft, die Imkerei, bringt ihm nicht den erhofften wissenschaftlichen Ruhm.
2007 in den USA. In Ohio arbeitet der Imker George hart für seinen Traum, den Familienbetrieb zu erweitern, den sein Sohn Tom eines Tages übernehmen soll. Dieser träumt aber davon, Journalist zu werden. Bis eines Tages die Bienen verschwinden.
2098 in China. Bäume müssen von Hand bestäubt werden, denn Bienen gibt es schon lange nicht mehr. Die Arbeiterin Tao wünscht sich für ihren Sohn Wei-Wen ein besseres Leben. Als dieser plötzlich einen mysteriösen Unfall hat, steht auf einmal alles auf dem Spiel. Das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit.
Lesenswert, weil:
Maja Lunde gelingt es mit ihrem Roman subtil aber deutlich auf eine wichtige ökologische Problematik hinzuweisen: Das Bienensterben. Subtil aber deutlich deshalb, da sie die Thematik in die Einzelgeschichten einfließen lässt, aber nur in einer, der dystopischen Zukunftsvision, explizit darauf eingeht.
Im Fokus der Erzählung stehen die einzelnen Charaktere und deren persönliche, gegenwärtige Geschichte. Die drei Hauptprotagonisten zeichnen sich hierbei durch charakterliche Tiefe aus, die sie greifbar und in ihren Handlungen nachvollziehbar machen.
Die Erzählung selbst findet im perspektivischen Wechsel statt, wodurch der Leser zeitnah einen Einblick in die jeweiligen Ausgangssituationen der drei Hauptprotagonisten bekommt. Gerade dieser Aspekt ist das spannende an diesem Roman. Lunde zeigt dadurch, wie unser heutiges Handeln zukünftige Generationen beeinflusst, indem sie die Schicksale der Protagonisten gekonnt miteinander verwebt. Durch den weiten historischen Bogen, den sie dabei spannt, wird außerdem die schleichende Entwicklung der Katastrophe vergegenwärtigt und Kritik daran geäußert, dass wir meist erst dann handeln, wenn es eigentlich schon zu spät ist.
Titelbild: Marko Knab