Krisen, Konflikte und Zusammenleben in der einen Welt

Herausforderungen in einer globalisierten Welt – dieses Themas nahmen sich verschiedene studentische Gruppen an und organisierten gemeinsam eine Vorlesungsreihe im Rahmen des Studium Generale.
von Hendrik Rohling
Es ist Montag, 18 Uhr c. t. Während die meisten Studenten bereits die Uni für diesen

Tag verlassen haben, sitzen wenige noch im Hörsaal 22 im Kupferbau. Der Raum ist zwar gut gefüllt, vorwiegend sind es aber Vertreter des Tübinger Bildungsbürgertums, die sich in den Reihen niedergelassen haben. Dr. Karl Buck, ein pensionierter Beamter der Europäischen Union, spricht über die Außenbeziehungen Europas.
Der Vortrag gehört zu einer Vorlesungsreihe, die von verschiedenen studentischen Gruppen organisiert wurde, unter anderem AEGEE (Association des Etats Généraux des Etudiants de l’Europe), Studieren-Ohne-Grenzen und you-manity. Es geht um Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, um politische, gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Probleme und Konflikte, die gelöst werden müssen. Das Themenspektrum ist sehr weit, der Titel der Veranstaltung – Krisen, Konflikte und Zusammenleben in der einen Welt – bewusst allgemein gehalten. Die verschiedenen Gruppen sind je für einen Vortrag zuständig und nutzen die Gelegenheit auch, um ihre Arbeit vorzustellen.
Das AStA-Referat für ausländische Studierende hatte Karl Buck eingeladen, der in den 60er Jahren als Tübinger Student selbst an dieser Stelle für den AStA tätig war. Eine Woche später sprach Ursula Völker, die in Tübingen Medizin studiert hat und seit einem Jahr auch hier arbeitet, für die Organisation „Ärzte in sozialer Verantwortung“ über die Probleme der medizinischen Versorgung von Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung. Studieren-Ohne-Grenzen konnte den Auslandschef der taz Dominic Johnson gewinnen, der die Probleme des Kongos schilderte.
Im Vergleich zum Vortrag von Karl Buck sind es an anderen Terminen verhältnismäßig mehr Studenten, doch kaum mehr als 40. „Wessen Stundenplan in modularisierten Studiengängen mit Pflichtveranstaltungen ausgefüllt ist, ist schwer zu motivieren, abends zusätzliche Vorlesungen zu besuchen“, erklärt Medizinstudent und AEGEE-Mitglied Jan-Philipp Holthoff und fügt hinzu: „Wir freuen uns über jeden Studenten, der da ist.“
Die Vorlesungsreihe schließt am 30. Januar mit einer Podiumsdiskussion zur deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Doch auch im Sommersemester wird es eine von Studenten organisierte Studium-Generale-Vorlesung geben, die sich im gleichen Themenfeld bewegt. Sie trägt den Titel „Auf dem Weg in die Zukunft – durch Nachdenken Vordenken“ und wird organisiert von der Tübinger Lokalgruppe von GMP (Global-Marshall-Plan).

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