Einmal auf den Spuren der großen Tübinger Dichter wie Uhland, Hauff und Mörike wandeln  und an einen Ort gelangen, der Teil einer Sage über Lindwürmer ist. Dort angekommen in geschichtsträchtiger Umgebung einen Most trinken. Interessiert? Dann nichts wie hin zum Schwärzloch.

Der Schwärzlocher Hof westlich von Tübingen

Immer wieder eine kleine Reise wert, liegt der Schwärzlocher Hof wenige hundert Meter vor den Toren Tübingens. Als eines der ersten Gebäude auf Tübinger Gemarkung, wurde der Schwärzlocher Hof bereits 1085 gebaut; nur wenige Jahre nach der ersten Erwähnung Tübingens als Ort, und ist somit vermutlich so alt wie die Stadt selbst. Seit seiner Gründung hatte das kleine Gehöft mehrmals den Besitzer gewechselt, bis es 1863 schließlich als Sommerwirtschaft umfunktioniert wurde. Im Jahre 1931 erwarb den Hof die Familie Reichert, die das Ausflugslokal bis heute noch betreibt.

Ausflug mit Ausblick

Das Ambiente des leicht vorgelagerten Hofs entspricht dem einer kleinen Enklave vor den Toren der Universitätsstadt. Praktisch gelegen direkt am Radweg Richtung Unterjesingen lockt der Biergarten mit traumhaften Ausblick und schwäbischen Spezialitäten. Das Anwesen beherbergt Schweine, Schafe und hie und da schaut auch mal der hiesige Pfau vorbei und schlägt ein Rad. Wer eine längere Radtour unternimmt kann hier einen Zwischenstopp mit Radler genießen und für Familienausflüge gibt es einen angrenzenden Spielplatz.

Wer sich zu Fuß Richtung Schwärzloch begibt, hat die Möglichkeit eine der anspruchsvolleren Joggingrouten entlang dem Schlossberg vorbei am Bismarckturm zu nehmen und darf sich anschließend auf einem traumhaften Ausblick über das Tübinger Umland freuen. Als erstes begrüßt wird der Besucher bei dieser Variante von schnatternden Gänsen oder grasenden Schafen, deren Gehege den kleinen Weg säumt, der aus dem Wald zum Hof führt.

Von Drachenbezwingern und Biergenuss

Entsprechend dem Alter des Hofes, finden sich hier noch Überreste einer alten Tübinger Sage. Die Bezwingung des Lindwurms, je nach Auslegung, durch den heiligen Sankt Georg oder dem heiligen Nikolaus, wird auf einem Fries entlang der Kapelle dargestellt und zeugt von der langen Geschichte des Anwesens. Die spätromanische Bauweise unterstreicht den Eindruck dass es sich bei diesem Teil um mittelalterliche Gebäude handelt.

Wer also auf den Pfaden Tübinger Geschichte wandeln möchte und eventuell auch bereit ist, sich körperlich zu betätigen, ist hier genau richtig. Wer einfach mal gemütlich ein Bier im hiesigen Biergarten genießen möchte, auch.

Anreise: Der Schwärzlocher Hof liegt im Westen Tübingens und ist mit dem Auto, dem Fahrrad und zu Fuß einfach zu erreichen. Vom Westbahnhof aus dauert der Fußweg ungefähr 15 Minuten, mit dem Fahrrad ist es ungleich kürzer. Um den Hof auch zu finden muss man einfach nur der Beschilderung folgen. Mit dem Auto befährt man den Schleifmühlenweg und biegt dann über die Bahngleise auf die Schwärzlocher Straße in Richtung Westen ab.

Weitere Informationen: http://www.hofgut-schwaerzloch.de/ 

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