Leise fällt Laub von den Bäumen, landet sanft auf einem Bächlein und wird von der Strömung davongetragen. Im Naturpark Schönbuch erstrahlen derzeit die Bäume in den Farben des Herbstes. Eine Wanderung auf einem der vielen Wege bringt rosige Wangen und Taschen voll mit Kastanien.

Wer Lust auf einen ausführlichen Herbstspaziergang hat, findet schöne Wege im Naturpark Schönbuch. Nördlich von Tübingen gelegen bietet das Waldgebiet viele verschiedene Routen. Eine sehr zu empfehlende, leichte Tour, ist ein Rundweg mit Start- und Endpunkt in Bebenhausen. In zügigem Schritt ist der Rundweg in etwa zwei Stunden gut zu bewältigen.

Kastanienbäume säumen zu Beginn der Route den Weg: Aufheben, herausschälen, einstecken.
Kastanienbäume säumen zu Beginn der Route den Weg: Aufheben, herausschälen, einstecken.

Hinter dem Ort folgt man der asphaltierten Straße, es geht vorbei an Apfelbäumen mit knackig-fruchtigem Obst. Man folgt einfach den Schildern mit der Routen-Aufschrift HW 5. Auf der rechten Seite, etwas versteckt unter einer Trauerweide, plätschert ein Brunnen, das Schwefel Brünnele. Zur Linken begleitet den Wanderer ein Bächlein, das immer mal wieder den Weg säumt.

Unendlich viele Farben

Die Bäume werden schließlich dichter und nach und nach läuft man hinein in einen Wald mit einem prachtvoll gelb-orangen Blätterkleid. Dessen Farbenvielfalt kann die Kamera nicht annähernd festhalten – dann doch lieber die Eindrücke mit den Augen aufsaugen und dem Weg HW 5 weiter folgen. Immer geradeaus geht es vorbei an Kastanienbäumen, deren Früchte nur noch aus ihren stachligen Hüllen befreit werden müssen, um sich die Taschen damit zu füllen.

Ein kleines Haus steht an der Gabelung. Rechts geht es hiernach in den dichten Wald hinein.
Ein kleines Haus steht an der Gabelung. Rechts geht es hiernach in den dichten Wald hinein.

Nach etwa 45 Minuten wartet zur Linken ein gediegenes Haus mit Schornstein. Das Haus, das eher ein Häuschen ist, liegt an der Gabelung Beckles Garten und ist bereits im Rotwildgebiet. Wenn man ganz leise ist und Glück hat, kann man eines der seltenen Tiere vorbeihuschen sehen. An der Gabelung biegt man rechts ab und folgt dem bergauf steigenden Pfad, der Happsteige, tiefer in den Wald hinein. Hier ist es ganz still und die Bäume stehen dichter. Auf dem Moos wachsen unzählige Pilzarten und Farne. Oben angekommen, nach einem Weg mit einigen Windungen, folgt man dem Postbotenweg, der Wanderer wieder in Richtung Bebenhausen führt.

Ein kleiner Bach begleitet die Wanderer auf ihrem Spaziergang durch die herbstlichen Natur.

Weg zurück nach Haus

Der letzte Teil des Weges kann wetterbedingt matschig und glatt sein, Stoffschuhe sind also eher ungeeignet. Auf dem Postbotenweg geht es schließlich bergab und man gelangt zum ursprünglichen Weg zurück, von dem es noch etwa zehn Minuten bis zur Bushaltestelle Bebenhausen sind.

Hinkommen: Buslinien 754, 828 oder 826 Richtung Leinfelden. Aussteigen Haltestelle Bebenhausen Waldhorn. Die Fahrzeit vom Tübinger Hauptbahnhof aus beträgt 11 Minuten.

Weitere Informationen und Routen unter: http://naturpark-schoenbuch.de/de/karte/

Fotos: Julia Klaus

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