Funk aus dem Schwabenland

Trompete und Saxophon treffen auf Rap und viel Spaß am Performen: Die neunköpfige Band „Funky Fizzle“ ist mit ihrem lauten Mix aus Funk und Hip-Hop sehr tanzbar. Im Dezember tritt sie in Tübingen auf.

Sie heißen Shakin‘ Daddy und Luke Beatwalker: Die Musiker von Funky Fizzle waren mit ihren Künstlernamen so kreativ und locker, wie sie es auch in ihrer Musik sind. „Unsere Grundphilosophie ist: Wir machen zusammen Musik, haben Spaß und nehmen uns nicht ganz so ernst“, sagt Felix alias Shakin’ Daddy. Der Keyboarder blickt mit Gitarrist David – er nennt sich Stringsy Dee – auf ihre Bandgeschichte zurück.

Neun Musiker, sieben Städte

Die beiden erzählen von einer Truppe, die über ganz Deutschland hinweg verteilt wohnt und trotzdem mindestens einen Gig pro Monat spielt. Wie funktioniert das? „Man muss sich schon organisieren“, sagt der Gitarrist. „Wir machen Doodle-Umfragen und schreiben in Facebook. Vielleicht sind wir die organisierteste Band oder auch die basisdemokratischste Band der Welt – vielleicht aber auch nicht“, sagt David und grinst in seine Kamera am PC. Er und Felix führen das Interview per Skype, denn die neun Jungs wohnen in sieben verschieden Städten, von Freiburg bis nach Hamburg. Sie sind zwischen 24 und 29 Jahre alt und die meisten von ihnen studieren noch.

Die Band gründete sich 2007, „als wir noch Zuhause gewohnt haben“, erzählt David. Die damaligen fünf Mitglieder kamen alle ursprünglich aus Wendlingen, das anstehende Konzert in Tübingen ist also durchaus ein „Heimspiel“. 2011 trennte sich die Band und die Musiker zogen in die Welt, um zu studieren. Vor zwei Jahren kam es zur Re-Union. „Wir wurden auf ein Festival eingeladen, obwohl es uns eigentlich nicht mehr gab“, erzählt Felix. „Da haben wir dann gespielt und es hat wieder so viel Spaß gemacht, dass wir beschlossen haben, wieder zusammen zu spielen.“

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Zusammen Spaß haben und sich selbst nicht so ernst nehmen – das erklärte Ziel der Band.

Modisch gewagt

Doch in neuer Konstellation: Die Band hat sich vergrößert und kommt in neuen Outfits daher. Die Anzüge haben sie abgelegt und spielen nun in bunten 70-er-Jahre-Hemden, die ziemlich funky aussehen. An ihre Musik legen sie noch immer die Maxime „Spaß haben“.

In ihren Texten geht es weniger düster zu, vielmehr erzählen sie von Alltags-Problemchen oder aber fragen nur „Who got the funk?“. Das ist tanzbar, das ist mitsingbar. Felix beschreibt: „Wir bauen auch Interaktionen mit dem Publikum ein“. Das antwortet auf die Frage des Funks „We got it, got it“.

Funk ist eine Musikrichtung, die aus dem afroamerikanischen Raum stammt und auch Stile wie Hip-Hop und House beeinflusst hat. Den „Funky-Fizzle-Funk“ beschreiben David und Felix als „old-school und weniger clean“. Die Rap-Episoden von Sänger Jogi alias Jazzy James pointieren den Sound und machen aus zwei Musikstilen ein lautes Fest.

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Die Musiker treten mit verschiedensten Instrumenten in feschen Hemden mit 70er-Jahre-Muster auf.

Tübinger Fanbase

Die Musiker haben bislang zwei Alben aufgenommen. 2007 erschien „Mr. Demo 2007“ und vergangenes Jahr „Doin’ Something Slick“, dessen Titel eine Hommage an den 50er-Jahre-Musiker Johnny Guitar Watson ist. Das Lied „Who Got the Funk“ hielt sich zwölf Wochen in den Top Ten der DasDing Netzparade.

Als großen Erfolg wertet Felix auch ihre diesjährige Tour. Sie spielten, ihren aktuellen Wohnsitzen entsprechend, in Städten in ganz Deutschland: Hamburg, Offenbach, Stuttgart und Frankfurt gehörten dazu. „Wir würden gern im Herbst wieder auf Tour gehen“, verrät David. Auf Tübingen freuen sich die beiden schon. „Da haben wir laut Facebook die drittgrößte Fanbase“, sagt Felix und lacht. „Wir haben jedenfalls richtig Bock!“

Anmerkung:

Funky Fizzle spielt am 17. Dezember auf dem Clubhausfest.

Weitere Daten: Kap Tormentoso in Stuttgart am 24. März 2016 und unter: http://www.funky-fizzle.de/events-2-columns/

Fotos: Funky Fizzle

 

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