Hier kann man alleine gehen, aber auch im Team – die Germanenstaffel ist wiedereröffnet und damit in guter Gesellschaft. Aber was ist eine Staffel, wenn nicht ein Lauf für mehrere Menschen aus einem Team?
Viele Tage und noch mehr Döner musste der Kalender an der Neckarbrücke zählen, doch nun kann man den Österberg wieder direkt erreichen. Nach fast sechs Jahren Bauzeit und noch mehr Diskussionen ist die ursprünglich aus dem Jahr 1958 stammende Germanenstaffel wieder begehbar. Aber warum ist die Rede von einer Staffel, wenn es hier nicht um einen Lauf für mehrere Menschen aus einem Team geht?
Das Schwäbische hat bekanntermaßen einigen Wortwildwuchs hervorgebracht und zu diesem gehört auch die „Staffel“. Das im alemannischen Sprachraum besonders verbreitete Wort beschreibt einfach eine Treppe, einen Aufstieg.
Neben der Germanenstaffel hat Tübingen, weil so hügelig (Vorsicht, Ohrwurm-Gefahr!), auch weitere als Straßen ausgeschriebene Treppen und Wege. So gibt es die Jakob-von-Hoddis-Staffel, der nach einem Dichter benannte, direkt neben dem Parkhaus König verlaufende Weg. Oder die Schlossbergstaffel, welche vom Fahrradtunnel am Haagtor auf den Schlossberg hinaufführt. Allen Staffeln gemeinsam ist, dass sie zu einem jeweils ansehnlichen Ausblick führen – wer also kann, der gönnt sich in Tübingen den Staffellauf der etwas anderen Art!
Fotos: Marko Knab