Weltweit sind am 22. April 2017 tausende Menschen beim March for Science für eine freie und unabhängige Wissenschaft, gegen das Leugnen von Fakten und gegen Populismus auf die Straße gegangen. Auch in Tübingen demonstrierten über 2000 Menschen für eine progressive Wissenschaft.  

Die Idee für den March for Science kommt aus den USA und ist vor allem eine Reaktion auf die Präsidentschaft von Donald Trump, sowie dessen andauerndes Leugnen von Fakten, wie zum Beispiel der Existenz des Klimawandels, sowie gegen die Einschränkungen, die Forscher schon jetzt erfahren, die zum Beispiel den Klimawandel erforschen. Doch nicht nur in der USA werden wissenschaftliche Fakten immer öfter nicht als relevant betrachtet. Auch in anderen Ländern, wie der Türkei oder Ungarn, steht die freie Wissenschaft unter Beschuss, stärker als in den USA. Auch wenn wir in Deutschland relativ privilegiert sind, was das freie Forschen und das Heranziehen von unterschiedlichen Meinungen angeht, gibt es auch hier Gruppen, wie beispielsweise die AfD, die Fakten für irrelevant halten, und für die es den menschengemachten Klimawandel nicht gibt.

Rund 2700 Menschen nahmen an der Veranstaltung teil.

Das Problem ist nicht nur eine einzelne Person namens Trump, sondern eine Meinung, die viele andere Menschen anscheinend auch haben: Dass wissenschaftliche Fakten doch gar nicht so wichtig sind. Dagegen sind tausende Menschen weltweit mit wahrscheinlich ziemlich unterschiedlichen politischen Einstellungen auf die Straße gegangen.

Eine globale Bewegung

Begonnen hat der March for Science mit Demonstrationen in Australien und Neuseeland. Höhepunkt war der Protestzug in Washington D.C. Der March for Sience fand am 22. April statt, da das der earth day ist. Der earth day soll uns dazu anregen, über unser Konsumverhalten nachzudenken und auf die Umweltverschmutzung hinweisen. Der March for science stellt sich somit auch hinter diese Ideale.

Der March for Science in Tübingen

In Tübingen begann der March for Science gegen 13:00 Uhr bei der Neckarinsel. Nachdem der Demonstrationszug sich formiert hatte, zog er, begleitet von Musik, durch die Altstadt. Anschließend ging es durch den alten botanischen Garten bis vor die neue Aula, wo die Abschlusskundgebung abgehalten wurde. Die Demonstranten hielten diverse (bunte) Schilder hoch, auf denen Sprüche zu lesen waren wie: „Wissenschaft schafft Zukunft“, „Pro-Faktisch statt Post-Faktisch“, „Science not silence“, „Alternative Fakten sind…“ oder „Science is real, yor alternative facts are like π – irrational“. Parolen, bzw. Slogans, die kurz und bündig hörbar gemacht hätten, wofür so viele Menschen in Tübingen auf die Straße gehen, gab es nicht. Vor der neuen Aula angekommen gab es erst einmal musikalische Unterhaltung durch die Big Band der Uni. Die Redner der anschließenden Kundgebung waren: Prof. Nick Conard, Prof. Jürgen Wertheimer, OB Boris Palmer und Prof. Dorothee Kimmich.

Professorin Dr. Kimmich bei ihrem Vortrag.

Die Redner betonten, wie wichtig Wissenschaft sei, um mit den Auswirkungen des Klimawandels fertig zu werden und dass man gegen alternative Fakten aufstehen müsse. Auch, dass der March for Science nicht das Ende der Bemühungen für eine freie und unabhängige Wissenschaft sein und gegen alternative Fakten sein sollte. Er soll vielmehr einen Beginn dafür darstellen, dass man für diese Freiheiten auch alltäglich kämpfen muss.

Fotos: Paul Mehnert

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert