Ist das Kunst, oder kann das weg? Das fragten sich am Dienstag bestimmt viele Passanten, die an der Neuen Aula oder der Universitätsbibliothek vorbeikamen. Die künstlerische Kaffee-Becher-Aktion soll die Studierenden auf das Müllproblem aufmerksam machen und zum Umdenken anregen.
Als Ergebnis des Schlüsselqualifikations-Seminars „Art to stay or Coffe to go“ präsentierten Studierende der Universität Tübingen am Dienstag um die Mittagszeit ihre Kunstwerke. Zu sehen war vor der Neuen Aula eine unter Bechern begrabene Studentin. Wer in das Gebäude hinein, oder hinaus wollte, musste zwangsläufig an der lebendigen Kunst vorbei. Viele blieben stehen, machten Fotos und ließen sich von den Organisatoren erklären, worum es sich bei der Aktion handelt.
„Wir wollen auf die Müllproblematik aufmerksam machen und die Leute dazu anregen, wiederverwendbare Kaffeebecher wie KeepCups zu verwenden oder den Kaffee einfach mal vor Ort zu trinken“, erklärten die Studierenden.
Zum entschleunigten Kaffee vor Ort lud eine zweite Gruppe aus dem Seminar vor der Universitätsbibliothek ein. Im Seminar des Studium Oecologicums hatten sie sich zuvor mit dem Ist-Zustand des Kaffeekonsums an der Universität Tübingen wissenschaftlich beschäftigt und die Problematik aus der Perspektive der Nachhaltigkeit beleuchtet.
Gemütlicher Coffee to Stay vor der UB
Auf der Wiese vor der UB konnten Passanten die lustige Namen der „Becher-Blumen“ lesen und dabei interessante Informationen zur Produktion, Nutzung und Entsorgung der Becher erfahren. Zum Beispiel, dass die Becher jährlich 1,5 Milliarden Liter Wasser verbrauchen. Für die Kunstwerke haben die KünstlerInnen vier Tage lang Becher aus den Mülleimern gesammelt, um keinen neuen Müll verursachen zu müssen.
Die perfekte Lösung wird noch gesucht
Im Seminar hätten sie auch über eine Lösung der Problematik diskutiert, erklärten die Seminar-TeilnehmerInnen. Die perfekte Lösung hätten sie dabei aber auch nicht gefunden. Die Becher zu verbieten, habe eben auch Nachteile – zum Beispiel, dass die Tassen aus den Cafeterien in heimischen Schränken verschwänden. Wie Kupferblau hier bereits berichtet hatte, ist auch das Studierendenwerk noch auf der Suche nach einer perfekten Lösung.
Fotos: Lisamarie Haas