Mehr Touris auf dem Neckar

Die Universitätsstadt Tübingen möchte mehr Stocherkahnplätze für Touristen schaffen. Das trifft vor allem heimische Vereine und gefährdet das Stocherkahnrennen.

Tübingen ist bekannt für seine Universität, die kleinen malerischen Gassen in der historischen Altstadt und den Neckar mit seinen zahlreichen Stocherkähnen. Das lockt jährlich bis zu sechs Millionen Touristen in die Stadt und ist für Tübingen zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Die größte Attraktion ist und bleibt natürlich eine Stocherkahnfahrt auf dem Neckar – verständlich, aber mit der Zeit geht der Platz aus, vor allem für die Anlegestellen.
So plant die Universitätsstadt bestehende Anlegestellen zu kürzen um mehr Platz für Kähne touristischer Nutzung zu haben, was vor allem Fachschaften, Wohnheime, akademische Verbindungen und sonstige Vereine und Zusammenschlüsse von Studierenden trifft, die einen Großteil der bisherigen Anlegestellen nutzen.

Ein Workshop soll die Lösung bringen

In einem Zusammentreffen der Tübinger Stocherkahnnutzer und einem anschließenden Workshop möchte die Stadt „Lösungsansätze“ erarbeiten, bei dem von studentischer Seite grade einmal vier Vertreter zugelassen werden sollen, was dem Anteil von Studierenden auf dem Neckar sicherlich nicht gerecht wird. Klar scheint auch zu sein, dass eine jährliche Nutzung ausgeschlossen ist, was Traditionen wie das beliebte Stocherkahnrennen in ihrer bisherigen Verfasstheit gefährdet.

Was wird aus dem Stocherkahnrennen?

Sollte es wirklich der Fall sein, dass nicht mehr alle studentischen Kähne jährlich in den Neckar dürfen, können auch nicht alle am Rennen teilnehmen. Logischerweise kann der Verlierer des Vorjahres bei der eigenen Ausrichtung des Rennens nicht selber teilnehmen und das Rennen wird zudem deutlich schrumpfen. Besonders würde es zum Beispiel das Team der Zahnmediziner treffen – traditionell nimmt der Examensjahrgang am Rennen teil. In Zukunft wäre das im besten Fall nur noch jeder zweite Jahrgang.

Die Tradition des Stocherkahnfahrens soll somit zum Wohle des Tourismus stark eingeschränkt werden.

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