„Biotop von morgen“

Was ist typisch für Tübingen? In dieser Reihe geht es um die Facetten der Kleinstadt am Neckar. Ein erfolgreicher Bereich ist die BioTech-Branche in Tübingen und der Region. Als künftige Arbeitnehmer profitieren davon auch Studierende. Auch während des Studiums kommen viele in Kontakt mit der Arbeit in regionalen Einrichtungen.

Ein Paar wache blaue Augen huscht im Clubhaus umher. Es sind die Augen von Andriko von Kügelgen. Andriko, 20, studiert in Tübingen im fünften Semester Biochemie. Seit gut einem Jahr arbeitet er neben seinem Studium am Max-Planck-Institut in Tübingen. „Ich wollte wissen, wie es ist, selbstständig im Labor zu arbeiten“, sagt er.

Andriko gehört zu jenen rund 290 000 Studierenden in Deutschland, die ein MINT-Fach belegen. MINT, das ist der Oberbegriff für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Die Zahl der Erstsemester in MINT-Fächern hat sich in Deutschland seit 1993 mehr als verdoppelt.

MINT-Akademiker sind vielfach begehrt. In Tübingen haben sie einen Standort-Vorteil: Die Uni darf sich seit 2012 Elite-Universität nennen. Sie wird in allen drei Bereichen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit mehreren Millionen Euro gefördert. Davon profitieren auch MINT-Studierende: In das Zentrum für Integrative Neurowissenschaften, den wissenschaftlichen Nachwuchs und in die Grundlagenforschung fließt unter anderem das Geld.

STERN als Zentrum

Studierende wie Andriko haben mittlerweile gute Chancen, nach ihrem Abschluss in der Region einen Arbeitsplatz zu finden. Tübingen gehört zur so genannten STERN-Region, in der sich viele Unternehmen oder Forschungseinrichtungen angesiedelt haben, die von Mikrochips über Software für Laborgeräte oder der Krebsbekämpfung in vielen Bereichen forschen. Im Raum zwischen Stuttgart, Tübingen, Esslingen, Reutlingen und Neckar-Alb fördert die STERN-Initiative Life Science.

In Tübingen sitzt die Uniklinik als großer Arbeitsgeber, die Universität selbst, das Max-Planck-Institut und zahlreiche Firmen. „Einige machen sich nach dem Studium oder Doktor auch selbstständig und gründen ein Start-Up“, sagt Andriko.

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