Smetana und Dvorak: Energische Klänge beim Herbst-Konzert

In feierlicher Atmosphäre spielte die staatliche slowakische Philharmonie Košice letzten Donnerstagabend im Festsaal der Neuen Aula Werke von Smetana, Saint-Saens und Dvořák. Zwischen schwungvollen Polka Klängen, Trompetengeschmetter und der temperamentvollen Streichmelodie der Solo-Violinistin Marie-Claudine Papadopoulos kamen nicht nur Klassik-Fans auf ihre musikalischen Kosten.

Die Schlange vor der Abendkasse in der Halle der Neuen Aula war lang, als das Kulturreferat zusammen mit der Uni und der Stadt Tübingen diesen Donnerstag zum Konzert der Slowakischen Philharmonie lud. Das Philharmonische Orchester Košice ist neben der Philharmonie in Bratislava das zweite philharmonische Ensemble der Slowakei und regelmäßiger Veranstalter internationaler Musikfestivals. Leiter und Dirigent Zybnek Müller, der auch Dirigent der Prager Staatsoper ist, führte sein Orchester so lebhaft schwingend durch den Abend, dass der Taktstock nur so durch die Luft wirbelte.

Die Ruhe vor dem Sturm: zu Beginn ist die Bühne noch unbesetzt.

Die wohl berühmteste musikalische Flussfahrt

Das Konzert begann mit einem der bekanntesten symphonischen Werke des tschechischen Komponisten Smetana, der zum Zeitpunkt der Komposition bereits ertaubt war. „Die Moldau“ aus dem Zyklus „Mein Vaterland“, das im Winter 1882 in Prag uraufgeführt wurde, beschreibt tonmalerisch den Flussverlauf der Moldau: aus zwei kleinen Quellen (leise Flöten- und Klarinettentöne) wird ein reißender Fluss (rasende Streicher), der schließlich durch Prag fließt, bevor er in der Elbe mündet (weiche Streichmelodie).

Virtuoses Solo der Violine

Die französische Violinistin Marie-Claudine Papadopoulus, die bereits mit 5 Jahren am Konservatorium im Straßburg spielte, und seitdem u.a. mit dem Münchner Rundfunkorchester und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz auf Tournee ging, stellte im Anschluss mit Camilles Saint-Saens Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 in h-moll ihre virtuosen Fähigkeiten unter Beweis.

Die Zuschauer folgen aufmerksam den musikalischen Werken.

Nach einer kurzen Pause ging es mit Dvoraks Sinfonie Nr. 5 in f-Dur weiter. Hier gaben insbesondere die Holzbläser und Violoncelli den Ton an, begleitet von einer hell erklingenden Triangel und Paukenschlägen, die den größtenteils ausverkauften Konzertsaal mit bewegtem Klang erfüllten. Eine kleine Ansprache des Dirigenten und eine Zugabe von Smetana ließen schließlich einen gelungenen Konzertabend ausklingen.

Die nächsten klassischen Konzerte, die von dem Kulturreferat der Uni, der Stadt Tübingen und der Museumsgesellschaft organisiert werden, sind das Advents- und Weihnachtskonzert am 04. und 20. Dezember, zu dem die Philharmonie Lemberg und das Tübinger Kammerorchester konzertieren.

Fotos: Friederike Streib

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert