Bertolt Sessions: Musiker*innen eine Plattform geben

Der Brechtbau als schöne Kulisse für Musik? Die Bertolt Sessions schaffen genau das: In regelmäßigen Abständen drehen sie Videos von Bands, die dort ihre Songs an den ungewöhnlichsten Orten präsentieren. An gemütlicher Atmosphäre mangelt es dabei jedoch nie. Kupferblau hat die Macherinnen Beo, Theresa und Mai getroffen und einen Blick hinter die Kamera geworfen.

 
Bei eurem Projekt geht es um Musik. Könnt ihr in wenigen Worten erklären, was die Bertolt Sessions genau sind?
Beo: Die Bertolt Sessions sind Videos von Musiksessions, die wir mit Bands oder KünstlerInnen aus der Region im Brechtbau drehen und das immer an unterschiedlichen Orten. Wir haben zum Beispiel einmal auf der Toilette gedreht oder bei der Liegewiese. Die Idee ist es, den MusikerInnen eine Plattform zu geben, um Musik zu machen und sich in einem kurzen Interview vorzustellen.
In welchem Rahmen und wann ist das Projekt entstanden?
Beo: Das Ganze hat vor ca. eineinhalb Jahren angefangen. Theresa und ich hatten Lust, ein Format für junge Leute zu machen und stehen beide auf Musik. Da haben wir etwas gebrainstormt und eines Nachts kam dann die Idee. Mai ist jetzt vor kurzem auch noch dazugekommen.
Mai: Das Projekt ist also kein Studienprojekt. Wir bekommen keine Noten oder Credit Points dafür. Die Energie im Team ist trotzdem super. Wir inspirieren uns gegenseitig und unterstützen uns. Es macht total Spaß und die Ergebnisse sind immer super!

Mai (Masterstudentin der Medienwissenschaft), Beo (freie Multimediaredakteurin) und Theresa (Studentin der Medienwissenschaft) sind die Köpfe hinter den Bertolt Sessions.

Warum Bertolt und nicht Hegel oder Lothar?
Theresa: Natürlich wegen Bertolt Brecht!
Beo: …und weil der Brechtbau natürlich durchaus seinen Charme hat.
Theresa: Genau! Wir versuchen die “asslige“ Atmosphäre des Brechtbaus, mit Teppichen und Glühbirnen zu romantisieren und so eine gemütliche Stimmung zu erschaffen.
Das klappt auf jeden Fall! Ihr habt schon auf den Toiletten und zwischen Schließfächern gedreht. Wie wählt ihr die Locations aus?
Theresa: Wir haben uns am Anfang einige Orte aufgeschrieben, die uns spontan eingefallen sind. Aber wir schauen immer nach neuen Locations und machen dann zuerst ein paar Testfotos, um zu sehen was funktioniert.
Beo: Die Location richtet sich natürlich auch immer nach der Größe der Band.
Filmen, Licht, Ton, Schneiden – Macht ihr alles selber?
Mai: Wir haben ein Kernteam mit Leuten aus dem Studium, von Campus-TV und vom ZFM. Insgesamt sind wir ca. 12 Leute. Wenn ein Dreh ansteht, dann fragen wir in der Gruppe nach und es finden sich schnell Leute, die mitmachen. Das ist immer schön!
Beo: Redaktion und Produktion machen wir und für die Technik beim Dreh holen wir uns Unterstützung aus dem Team.
Gibt es bei den Drehs einen Lieblingsmoment?
Beo: Ja! Wenn klar ist, dass das jetzt gerade DER Take war.
Theresa: …und wenn man von Kamera zu Kamera geht und im Kopf immer mehr das Video entsteht. Man wird dann total euphorisch!

Gruppenfoto nach dem Session-Dreh mit Fuchs& Krüml.

Was habt ihr für Pläne für die Zukunft?
Theresa: Wir würden gerne Mal aufs Dach des Brechtbaus!
Beo: Eigentlich ist das nicht erlaubt, aber Mal sehen. Ansonsten würde ich sagen: einmal den Brechtbau abklappern.
Theresa: …und dann das Ganze ein bisschen ausweiten.
Beo: Genau! Es gibt noch so viele andere interessante Orte an der Uni: die Anatomie oder die paläontologische Sammlung.
Theresa: Aber erstmal wird der Brechtbau vollends abgevespert, um es Mal auf schwäbisch zu sagen.
Können wir uns schon auf eine neue Session freuen und verratet ihr, wer es ist?
Mai: Die nächste Session drehen wir im Dezember und sie kommt dann spätestens Anfang des neuen Jahres.
Beo: Es ist auf jeden Fall eine Musikerin aus Stuttgart. Soviel kann man schon verraten.
Wollt ihr noch irgendwas loswerden?
Beo: Ja! Wir sind am 12. Dezember mit einem kleinen Stand vor dem Brechtbau. Es gibt Livemusik und Punsch. Wir wollen mit den Leuten ins Gespräch kommen und ein bisschen zeigen, was wir so machen.
Die Bertolt Session mit MØRYZ seht ihr hier.
Fotos: Friederike Streib, Beate Münzenmaier

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert