Ein musikalisches Rendezvous

Dienstagabend, 20:15 Uhr. Jung und Alt begeben sich in spürbarer Vorfreude in den Festsaal der Neuen Aula. Hier erwartet sie in den kommenden zwei Stunden Unterhaltung der Meisterklasse. Das Novosibirsk Philharmonic Orchestra war in Tübingen und glänzte durch seine musikalische Darbietung.

Phantasie zum Hören

Eingeladen hat das Orchester, welches den Ruf als einer der besten Klangkörper Russlands pflegt, zu einem romantischen Abend. Als die Musiker die Bühne betreten, scheint dies gar kein Ende zu nehmen: Streicher, Bläser und Percussion nehmen die Bühne bis auf den letzten Meter ein. Eröffnet wird mit Glinkas Ouvertüre zu „Ruslan und Ludmilla“, eine ‚phantastische Oper‘ mit Märchenelementen aus Russland. Mit schnellen Bogenstrichen und fast greifbarem Enthusiasmus gelingt es den Musikern unter der Leitung des Dirigenten Thomas Sanderling von Anfang an, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Pikant, mitreißend und makellos.

Dirigent Thomas Sanderling.

Weiter geht es mit dem Violinenkonzert in e-Moll op. 64 von Felix Mendelssohn. Dafür kommt die Solistin Aiman Mussakhajayeva auf die Bühne. In drei Sätzen wird hier für sprachlose Entzückung gesorgt, nicht zuletzt aufgrund des beeindruckenden Talents der strahlenden Violinistin. In scheinbarer Leichtigkeit lässt sie ihre Finger über den Steg wandern, komplett auswendig macht sie Mendelssohns Konzert alle Ehre.

Die Solistin Aiman Mussakhajayeva.

Balsam für die Ohren

Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Die zweite Hälfte wird gefüllt mit Tschaikowskis Sinfonie Nr. 4 in f-moll op. 36. Volle Besetzung, voller Klang. Der Festsaal der Neuen Aula ist voller musikalischer Wärme, die das Publikum umarmt und mit sich nimmt. Für Gänsehautmomente ist hier, mehr als nur einmal, gesorgt.

Der erste Teil stellt die einprägsamen Themen und Motive ein, wobei Streicher und Bläser in ausgewogenem Spiel auf ihre Kosten kommen. Zu Beginn des zweiten Teils strahlen die Bläser, während im Dritten, die gesamte Streicherfraktion durch dynamische Pizzikati, wie sie selten zu hören sind, ihr Können unter Beweis stellen. 

Doch den Höhepunkt bildet der energiegeladene vierte Teil. Mit Becken und Paukenschlägen findet der Abend im fortissimo ein majestätisches Ende. Langer Applaus spiegelt die Begeisterung des Publikums wider. Das Novosibirsk Philharmonic Orchestra hat einen unvergesslich besonderen Abend geschaffen!
Informationen über weitere bevorstehende Konzerte findet ihr hier.

Fotos: Kulturreferat Universität Tübingen

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