Titel: Unorthodox
Autor: Deborah Feldman
Verlag: btb
Genre: Autobiografische Erzählung
Zielgruppe: Die, die ihren Horizont erweitern möchten.
Umfang: 365 Seiten
Stimmung: Bedrückend und schockierend, wenn man sich vor Augen führt, dass es sich nicht um Fiktion, sondern um einen wahren Bericht handelt.
Gefällt, weil… Es überrascht, dass man sich davor schlicht und einfach keine Gedanken darüber gemacht hat, wie das Leben in einer jüdischen Sekte abläuft – in den USA unserer heutigen Zeit.
„Ein heller Blick auf die dunkle Welt einer jüdischen Sekte in New York“, beschrieb Anna Prizkau das Buch treffend für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Deborah Feldman schildert eindrücklich den Prozess ihrer Emanzipation aus einer sie beengenden, streng-religiösen Gemeinschaft – um endlich frei zu sein von den ihr auferlegten Zwängen: Zwangsheirat; das Verbot säkularer Literatur; das Verbot, ihren Mann während ihrer Menstruation auch nur zu berühren; ihr kahlrasierter Schädel. Sie gehört damit zu den ersten, die über den Alltag in einer ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde berichten und ihn damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Nach der Lektüre bleibt die Bewunderung für eine starke Frau, die ihren Weg ging: „Die Menschen wollen wissen, ob wir Glück gefunden haben; doch was wir gefunden haben, ist besser: Authentizität. Ich bin frei, ich selbst zu sein, und das fühlt sich gut an“, meint die mittlerweile mit ihrem Sohn in Berlin lebende Autorin im Epilog ihres Debütromans.
Foto: Vivian Jochens