Nach dem unerwarteten Erfolg des Berg und Tal-Jodels im Dezember 2016 ist es still geworden um den mysteriösen Verfasser. Der Jodel ist legendär, doch wie kam die Person dahinter mit dem plötzlichen Fame klar? Kupferblau hat ihn ausfindig machen können und exklusiv befragt, zu der Zeit nach dem Jodel, der ganz Tübingen erschütterte.

Über 3400 Upvotes und 1500 Kommentare. Das hätte wohl jeder gern unter „Meine Jodel“ stehen.

Mit deinem Jodel hast du ganz Tübingen gespalten. Wie bist du auf den Jodel gekommen?

Ich war mit Freunden in der Mensa Wilhelmstraße essen. Mit dabei waren Leute aus Berg und Tal und es ist eine Diskussion darüber entfacht, wer besser ist. Und ich dachte so: Das ist ganz witzig, das muss ich jodeln.

Dein Jodel ist bis jetzt der einzige Tübinger Jodel, der es auf die „Best of Jodel“ Facebook Seite geschafft hat. Hättest du mit diesem Erfolg gerechnet?

Nein. Der Jodel hatte Startschwierigkeiten und war sogar im Minusbereich. Ich war ziemlich glücklich, als er 80 Upvotes erreicht hatte und naja, danach ist es eskaliert.

Wir erinnern uns, dass schon die Finger vom Scrollen in den Kommentaren taub wurden. Was glaubst du, hat die Leute bewogen, so viel zu kommentieren?

Das Gesprächspotenzial war eigentlich der größte Erfolg meines Jodels. Jeder konnte etwas zum Krieg beitragen und jeder wurde kreativ. Ich war zwei bis drei Tage beschäftigt, die Kommentare zu lesen. Ich bekomme auch heute, nach eineinhalb Jahren, immer noch Nachrichten, dass der Jodel upgevotet oder kommentiert wurde.

Über Karma spricht man ja bekanntlich nicht. Aber mal ehrlich, wie viel war es?

Es waren ca. 50 000 Karma-Punkte. Gar nicht mal so viel, wenn man bedenkt, dass Kommentare darunter auch schon an die 20 000 bekamen.

„Bei meinen Jodel kann man sagen: viral oder egal“

Wie ist es für dich, so fame und gleichzeitig so unbekannt zu sein?

Ziemlich witzig eigentlich. Jemand aus einem Seminar hat zu mir gemeint: „Hast du diesen krassen Jodel schon gesehen?“ und ich so: „Ich kenne die Person ziemlich gut, die ihn verfasst hat.“ Ich wäre auch gespannt, ob die Leute, wenn sie wissen, dass ich der Berg und Tal Jodler bin, immer noch ein Kind von mir wollen würden. (lacht)

Um eine brennende Frage aus den Kommentaren zu stellen: Bist du Single?

Ja (immer noch).

Waren weitere Jodel von dir annähernd so laut?

Einer meiner Jodel hatte an die 250 Upvotes. Man würde auch nie denken, dass die Jodel, die ich  poste vom gleichen Menschen stammen. Aber an sich kann man bei mir sagen: Viral oder egal. Ein Jodel von mir wurde auch schon rausgevotet.

Oberjodler for president?

Wärst du bereit vom Oberjodler zum Oberbürgermeister zu werden?

Nein. Dazu kenne ich mich einfach zu wenig in der Politik aus.

Wird es einen Berg und Tal-Krieg-Film geben?

Derzeit ist es nicht in Planung, aber falls sich jemand dem Projekt annimmt, möchte ich eine Nebenrolle.

Es gab sogar eine Berg und Tal-Veranstaltung zu deinem Jodel. Bist du hin?

Nein, ich hätte es etwas seltsam gefunden.

Was würdest du zum Krieg beitragen, außer ihn zu entfachen?

Ich sehe meine Stärken im viralen Marketing.

Als Medienwissenschaftler gehörst du zum Team Tal. Aber wer würde den Krieg gewinnen?

Höchstwahrscheinlich die Berg-Menschen. Die würden an das Ganze mit mehr Planung, Strategie und Disziplin ran gehen – und wenn sie dann vor 12 Uhr angreifen, haben sie sowieso kaum Gegenwehr zu erwarten.

Bis heute bekommt der Berg und Tal-Jodler Nachrichten. Auch bei Kupferblau bleibt er lieber anonym.

Fotos: Thomas Dinges

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