Die Mensa Wilhelmstraße wird renoviert. Dies ist den meisten Studierenden, die dort mal mehr mal weniger oft und mit teils wechselndem Genuss die Köstlichkeiten genießen, bereits bewusst. Seit Mitte Januar werden deshalb dort Probebauarbeiten durchgeführt und ein Bereich der Mensa wurde dafür gesperrt. Das verringerte Platzangebot ist merklich, gibt aber nur einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie es einmal werden soll.

Am 26. Juli macht die Mensa Wilhelmstraße dicht. Das wurde am Montag in der Sitzung des StuRa verkündet. Die „Übergangsmensa“ in der Shedhalle öffnet allerdings erst am 16. September. In der Zwischenzeit soll die Mensa Prinz Karl die hungrigen Studierenden abfangen, diese hat normalerweise während den Semesterferien geschlossen. Die Mensa in der historischen Altstadt, welche eine der ältesten Mensen in ganz Deutschland ist, ist jedoch wesentlich kleiner als das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in der Wilhelmstraße.

Ebenfalls wesentlich kleiner wird die „Übergangsmensa“ in der Shedhalle sein. Mehr als ein Drittel der Plätze fallen der geringeren Größe geschuldet weg. So wird es in der Shedhalle nur 530 Plätze geben, statt bisher über 900 in der Wilhelmstraße. Um dem entgegenzuwirken plant man mit längeren Öffnungszeiten. So wird die Mensa bereits um 11:15 Uhr ihre Pforten öffnen und diese erst wieder um 14:15 schließen. Durch diese halbe Stunde um die die Öffnungszeit verlängert wurde, rechnet man mit vier Platzwechseln und schätzt, dass knapp 2000 Essen am Tag rausgegeben werden können. Aber nicht nur Sitzplätze müssen den räumlichen Gegebenheiten weichen. In dem Gebäude der Shedhalle wird auch kein Platz mehr für Suppen sein. Die kostenlose Suppe wird also genau so Geschichte sein, wie die legendäre Fruchtkaltschale.

Aufgrund dieser Tatsache sowie Erfahrungen bei Mensa Umbauten in anderen Universitätsstädten geht man davon aus, dass die „Übergangsmensa“ ohnehin nicht so hoch frequentiert werde, wie die Mensa Wilhelmstraße und deshalb die Shedhalle als Gebäude von der Größe ausreichend sei.

Mit der Mensa Wilhelmstraße schließt ebenfalls ersatzlos die Cafeteria im gleichen Gebäude. Dafür wurde zugesichert, während der gesamten Umbaumaßnahmen bleibe die Cafeteria im Clubhaus bestehen. Der Renovierungszeitraum beläuft sich auf 4 Jahre, welche allerdings schon sehr positiv gerechnet seien. Man stelle sich seelisch und moralisch bereits auf länger ein. Es wird also keine Seltenheit sein, dass Studierende ihren Bachelor-Abschluss in der Hand halten, ohne jemals die Möglichkeit gehabt zu haben in der Mensa Wilhelmstraße zu essen.

Die Idee, während der Renovierung in der Cafeteria in der Universitätsbibliothek mehr warme Essen zur Verfügung zu stellen, sei allerdings nicht umsetzbar. Der Grund dafür ist, dass diese zum einen bereits an der Belastungsgrenze sei und sich zum anderen auch Lagerräume mit der Mensa Wilhelmstraße teile, welche während der Renovierung ebenfalls wegfallen werden.

Es bleiben uns also noch knapp etwas mehr als fünf Monate bis es heißt: Lebewohl Prägetabletts, Mach’s gut Fruchtkaltschale und Adieu du Architektonisches Meisterwerk in der Wilhelmstraße.

Fotos: Kupferblau Archiv

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