Die Debatte über die Feinstaubbelastung erhitzt in letzter Zeit immer wieder die Gemüter. Von Fahrverbotszonen für Dieselfahrzeuge blieb die Stadt Tübingen bisher zwar verschont, doch Tübingen hat ein weitaus größeres Problem, als die Abgase aus alten Euro 4 und Euro 5 Fahrzeugen. Inspiriert von der Spurensuche der Stuttgarter Nachrichten.
Nach Angaben der Stadt werden in Tübingen 23% der Wege innerhalb der Stadt mit dem Fahrrad zurückgelegt. Diese Art der Fortbewegung erscheint zwar auf den ersten Blick sehr nachhaltig und emissionsarm, allerdings ist die Feinstaubbelastung durch Fahrräder enorm. Durch Bremsen und Reifenabrieb verursacht ein Fahrrad durchschnittlich zwischen zwei und vier Milligramm Feinstaub pro Kilometer. Dieser Wert ist etwa zehn mal höher als die Feinstaubbelastung, die aus dem Auspuff eines Dieselfahrzeuges kommt.
Um dem Problem schnellstmöglich entgegenzutreten, wird es am letzten Sonntag des Monats Mai (26.) probeweise zu einem fahrradfreien Sonntag kommen. Im gesamten Innenstadtbereich ist an diesem Tag zwischen 6-22 Uhr das Fahrradfahren strikt untersagt. Es wird vermehrt zu Kontrollen seitens der Ordnungsbehörde kommen. Bei Nichteinhaltung werden empfindliche Geldstrafen ausgesprochen, hieß es von Seiten der Stadt. Ausnahmeregelungen können noch bis zum Freitag, 24. Mai beim Bürgerbüro der Stadt Tübingen beantragt werden.
Sollte das Experiment positive Auswirkungen auf die Feinstaubbilanz der Universitätsstadt haben, wird überlegt, dauerhafte Fahrverbotszonen einzuführen. Im Gespräch sind insbesondere der gesamte Altstadtbereich sowie die vielbefahrene Wilhelm- und Hölderlinstraße.
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