,,Handverlesen‘‘–Lesung von Lieblingstexten und Selbstgeschriebenem

Am Mittwochabend fand im Schlosscafé wieder einmal der Literaturabend ,,Handverlesen‘‘ statt. Organisiert wurde dieser von der Fachschaft Germanistik und bot Möglichkeit für Freiwillige etwas vorzulesen, darunter Eigenes oder Lieblingstexte.

Der Keller des Schlosscafés war gut gefüllt, trotzdem hörte das Publikum jedem der Vorleser*innen gebannt zu. Auch ohne Mikro, das wegen technischen Schwierigkeiten die meiste Zeit ausfiel.

Back in time: Mittelhochdeutsch

Angefangen hat der Abend überraschenderweise mit einem mittelhochdeutschen Text aus Parzival, bei dessen Beschreibung einer anscheinend äußerst hässlichen Frau so manch eine*r schmunzeln musste.
Überhaupt war Mittelhochdeutsch ein großer Teil des Abends. Auch zwei Gastdozent*innen der Uni Tübingen trugen mittelhochdeutsche Lieblingstexte vor. Zu Liebesgedichten und einer Schlachtbeschreibungen aus dem Nibelungenlied wurde zusätzlich interessantes geschichtliches Hintergrundwissen geliefert.

Eine der Gastdozent*innen beim Vortragen eines mittelhochdeutschen Gedichtes.

Lieblingstexte

Neben mittelhochdeutschen Texten wurden auch neuhochdeutsche Lieblingsstellen aus bekannten Lieblingsbüchern vorgelesen. Eine der Textstellen stammte aus Carl Zuckmayers erfolgreicher Autobiografie und handelte von seinen Erfahrungen mit dem Krieg. Bei der Lesung wurde der Raum zu einer Beerdigung mitgenommen.
Schnell wieder aufgelockert wurde die Stimmung jedoch durch eine mitreißende Lesung einer Stelle aus dem Kinderroman ,,Emil und die Detektive‘‘.

Selbstgeschriebenes

Aber es wurden nicht nur fremde Texte vorgelesen, sondern auch ein paar Selbstgeschriebene. Ein Text über eine mögliche Midlife-Crisis und die Ehe war dabei, genauso wie selbstgeschriebene Gedichte, die -passend zum Abend- vom Schreiben und Lesen handelten. Ein Gedicht wurde auf Englisch vorgetragen.
Den krönenden Abschluss machte ein selbstgeschriebenes Märchen, bei dem das Publikum sich über das scheinbar unnütze Talent eines Mädchens amüsieren konnte.

Persönlicher geht’s nicht: die originale Fassung eines vorgetragenen Textes.

Neben den spannenden Texten und beeindruckenden Vorlesekünsten waren auch persönliche Anekdoten, sowie die Begründungen der Künstler für die Wahl der Texte, ein Highlight des Abends. Es wurde angesprochen, warum ein frischer Abiturient über die Midlife-Crisis schreibt und warum die Lieblingstexte die Leser*innen sie berührt haben. Auch eine Statistenrolle im Film ,,Emil und die Detektive‘‘ wurde angesprochen.

Ihr habt ,,Handverlesen‘‘ dieses Mal verpasst? Wollt nochmal kommen oder wollt auch mal etwas vorlesen? Dann lädt die Fachschaft Germanistik am 18.12. zu ihrer Weihnachtsfeier mit weiteren ,,Handverlesen‘‘-Texten ein!

Fotos: Friederike Streib

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