Schlürfender Theaterspaß im Café Haag

Vom 08. November bis zum 09. Dezember wird vom Harlekin Theater im Café Haag das Suppentheater angeboten. Hier wird immer dienstags bis freitags um 12 und 13 Uhr nicht nur eine japanische Nudelsuppe serviert, sondern auch eine etwa 20-minütige Vorstellung des Improtheaters zum Besten gegeben.

Das Café Haag ist beim ersten Eindruck eigentlich ein typisches kleines Lokal, die Stimmung ist gut und die Atmosphäre sehr gemütlich. Erst auf zweiten Blick sieht man eine kleine Bühne, die zeigt, dass dieser Ort nicht nur zum Essen ist. Während sich der Raum langsam mit Menschen füllt, wird zur Suppenausgabe aufgerufen. An einem Tresen bestellt man seine japanische Suppe, die entweder mit oder ohne Fleisch ist und aus einer Variation aus Ramen (eine Art von Nudeln), leckeren Pilzen, Ei und Sojabohnen besteht. Innerhalb weniger Minuten hat man seine Suppe und darf diese nun genießen. Eigentlich eine ganz normale Alltagsszene, bis plötzlich aus dem Nichts eine Stimme ertönt:

„Zwei Minuten bis zur Vorstellung!“

Hastig werden die letzten Reste der Suppe gegessen und dann geht es auch schon los. Zwei Schauspieler gehen auf die Bühne. Der Spieleleiter Volker Quandt stellt die beiden als Udo Zepezauer und Helge Thun vor.

Während die Suppen gegessen werden, steigt die Spannung auf die bevorstehende Theatervorstellung.

Improtheater mit eigenem Twist

 Das Improvisationstheater ist – für diejenigen unter uns, die es noch nicht wissen – eine Form des Theaters, in der Szenen ohne vorbestimmte Handlung komplett spontan gespielt werden. Meist lassen sich die Schauspieler bestimmte Begriffe aus dem Publikum geben, die sie dann gekonnt in Szene setzen.

Der Theatersport bzw. das Improtheater wurden von Herr Quandt sozusagen nach Tübingen gebracht, der 1992 auch das Harlekin Theater gegründet hat.

Auch bei dieser Vorstellung durfte das Publikum Kriterien für die Szene vorbestimmen. So musste einer der Schauspieler einen Zahnarzt mit Hang zur Poetik spielen, welcher nicht nur in seiner Profession, sondern auch im Schmerz seiner Patienten die Wunder der Welt sieht. Aber es wurde nicht nur gespielt – auch eine Punk-Liedeinlage über den Welttoilettentag wurde zum Besten gegeben, welcher mit dem Begriff „Hyazinthen“ in Verbindung gebracht werden sollte.

Hier war es noch nicht zu Ende, anschließend gab es auch eine filmische Szene des Genres Science Fiction, in dem ein Roboter von einem Gärtner engagiert wurde, um einen Maulwurf zu beseitigen.

Mittagspause mal ganz anders

Die Vielseitigkeit des Spieles und die Selbstverständlichkeit, mit der die Schauspieler aus Begriffen, die nichts miteinander zu tun haben, eine unsagbar humorvolle Inszenierung darbieten, machen das ganze Erlebnis sehr sehenswert. Kaum schaut man sich um, und schon ist es auch wieder zu Ende. Dass man nicht nur jeden Tag eine andere Suppe serviert bekommt, sondern auch, dass die Handlungen der Spiele unberechenbar sind, macht das Ganze zu einer sehr spannenden Erfahrung. Nächste Woche sind die letzten paar Termine des Suppentheaters, und wer in seiner Mittagspause mal von der Mensa gelangweilt ist, der sollte definitiv das Café Haag besuchen. Reservierungen sind über info@harlekintheater.de möglich und als Student bekommt man eine Ermäßigung!

Fotos: Harlekin Suppentheater / Volker Quandt

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