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Die orange Übermacht

Trikot angezogen und rein in den „Dschungel“: Am Sonntag begrüßten die WALTER Tigers die Mannschaft ratiopharm ulm zum Lokalderby in der eigenen Halle. Ein Bericht über ein Spiel zwischen altbekannten Rivalen.

Beim Betreten der Paul-Horn-Arena sticht vor allem eines ins Auge – die Farbe Orange. Die Teamfarben von ratiopharm ulm zieren die Shirts von über 700 Ulmer Fans, die den Weg nach Tübingen gefunden haben, um ihre Mannschaft in einem der wichtigsten deutschen Derbys am 8. Spieltag der Saison zu unterstützen. Schon vor Spielbeginn ist die Stimmung aufgeheizt, die Fans der WALTER Tigers und die der Ulmer beginnen ein stimmliches Kräftemessen.

Beide Mannschaften starten mit ähnlich starker Konzentration und großem Engagement in das erste Viertel. Branislav Ratkovica und Anatoly Kashirov sind aktive Spielgestalter auf der Seite der Tigers und führen diese mit 22:16 zur Führung nach der ersten Runde. Die Situation ist vor allem für den jungen Till Jönke ungewohnt, er hat zur aktuellen Saison wortwörtlich die Seiten gewechselt und ist deswegen von Anfang an mit viel Elan dabei, um sich als „der Neue“ bei den Tübingern zu beweisen.

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Vom Tiger zum Kätzchen

Im zweiten Viertel holen die Ulmer auf und gehen mit der Führung in die Halbzeitpause. Energisch starten sie in die zweite Spielhälfte. Während die Ulmer an Selbstbewusstsein und Punkten gewinnen, entwickeln sich die Tiger zu Kätzchen. Sie verlieren die Kontrolle über den immer größer werdenden Rückstand, teilweise liegt die Punktedifferenz bei 20 Zählern. Der Ball scheint den Korb weder aus der Distanz, noch als Freiwurf treffen zu wollen. Die Gesänge der Fans in gelb werden leiser, die Gäste sehen ihren Sieg bereits kommen und stimmen Feiergesänge an. Mit den letzten Minuten schwindet sichtbar auch die Kraft beider Mannschaften.

Mit 92:83 entscheiden die Ulmer das Spiel letztendlich für sich und sichern sich somit den 9. Platz (von 18) in der Tabelle. Die Erfolgsgeschichte der Ulmer in Tübingen wird mit dem siebten Derbysieg in Folge fortgesetzt. Top-Scorer ist auf der Gästeseite Tim Ohlbrecht (20 Punkte), die Tübinger haben ihren Erfolg unter anderem Branislav Ratkovica zu verdanken. Die Statistik bietet Erklärungen zum Ergebnis: Die Ulmer treffen 11 von 17 (65%) versuchten 3-Punkte-Würfen, die Tübinger hingegen vergeben neun Freiwürfe und zahlreiche Distanzwürfe. Somit sind die WALTER Tigers nun auf dem letzten Tabellenplatz zu finden.

Weitere Gegner auf Augenhöhe

Trotz der Niederlage gibt sich Tigers-Spieler Augustine Rubit beim anschließenden Fantalk optimistisch. Die bisherigen Spiele sind zwar größtenteils verloren worden, dennoch sieht er Chancen für seine Tübinger. Die Saison ist noch jung und die Niederlagen seien meist knapp gewesen. Zudem waren die bisherigen Gegner allesamt Topteams – es kommen also noch Mannschaften, denen man auf Augenhöhe begegnen könne. Diese Chancen müssen aber dringend genutzt werden, damit die Tigers in der Tabelle aufsteigen und auch die Fans mal wieder etwas zu feiern haben. Am Besten im eigenen „Dschungel“.

Fotos von Christopher Kübler

Jazz à Trois

„Jazz français“ im Liquid. Im Rahmen der französischen Filmtage in Tübingen fanden am vergangenen Montag das Jazz-Trio Kuhn, Kistner und Binder ihren Weg in die Bar Liquid. Es wurde eine gelungene Kombination aus guter Musik, gemütlichem Ambiente und grünlichen Cocktails.

Das Liquid in der Schmiedtorstraße ist eine dieser Bars, in die man sein Date einlädt – aufgrund der Atmosphäre. Oder in die man sich von seinen Eltern bei einem ihrer Besuche einladen lässt – aufgrund der Preise.

Hohe Decken und schummriges Licht. Altes dunkles Fachwerk neben nagelneuen glänzenden Edelstahlgeländern und schwarzen Ledersofas. Dieser alt-neben-neu-Schick eben. Sehr gute und ausgefallene Cocktails wie der Gin Basil Smash, serviert von einer freundlichen Bedienung. Dass ist das Liquid an einem normalen Abend.

Der Abend des 3. November 2014 war kein gewöhnlicher Montagabend. In seiner Funktion als Festivalbar der französischen Filmtage bot das Liquid dem Jazz-Trio Kuhn, Kistner und Binder die Möglichkeit sich und ihr Können dem Tübinger Publikum zu präsentieren. Und das taten Sie: Der Schlagzeuger Lars Binder, Kontrabassist Steffen Kistner und Sandi Kuhn, Saxophonist und Preisträger des Jazzpreises Baden-Württemberg 2013. Die drei konnten ihre Zuhörer überzeugen.

Ein Blick in die oft glücklich verträumten Gesichter des Publikums war ausreichend um zu dieser Einschätzung zu gelangen.

Es war also keine Überraschung, als sich die Bar im Laufe des Abends zusehends füllte. Was wiederrum überraschend war, als die überwiegend älteren Gäste gegen Ende der Veranstaltung wie Erstsemester in der Einführungsveranstaltung sogar auf den Treppen Platz genommen hatten. Ungewöhnlich!

Der geneigte Leser wird sich nun vielleicht fragen, wie aber der Bezug zu den stattfindenden Filmtagen zustande kommt? Das Französische des Abends waren die Lieder, welche das Trio interpretierte. So wurden Melodien von Édith Piaf und anderen Chansons als Grundlage genommen, variiert und hier und da ein Schlagzeug-, Kontrabass- oder Saxophonsolo eingebaut. Mal ruhig und entspannt, mal energisch und verspielt. Aber nie aufdringlich oder belanglos. Rundum gelungen.

Für diejenigen, die keine Möglichkeit hatten an diesem Abend teilzunehmen und nun Lust bekommen haben, hier noch eine gute Nachricht: Jeden ersten Montag im Monat findet im Liquid „The art of the Trio“ statt. Der Kontrabassist Axel Kühn lädt sich hierzu immer zwei unterschiedliche Musiker ein, mit denen er an diesem einen Abend musiziert. Live-Musik in entspannter Atmosphäre mit fruchtigen Drinks: Der Stoff aus dem gute Dates gemacht werden.

Bedingungslose Liebe?!- Französische Filmtage "MOMMY"

Es ist nicht immer leicht eine Mutter zu sein, vor allem wenn das Kind ein wenig mehr Probleme hat als nur die Pubertät. Der junge Regisseur Xavier Dolan verpackt eine Mutter-Sohn-Beziehung und das Thema Freundschaft kunstvoll in die Geschichte von Diana (Anne Dorval), Steve (Antoine Olivier Pilon) und Kyla (Suzanne Clément).

Der mit dem „Jury Preis“ des Festival de Cannes 2014 gekrönte Film „Mommy“ wurde erstmals im Rahmen der Französischen Filmtage in Tübingen präsentiert und ist ab dem 13. November 2014 in den deutschen Kinos zu bestaunen.

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Tübingen im Schreibfieber

Der NaNoWriMo (National Novel Writing Month) ist da: 30 Tage und 50.000 Worte. Am ersten November war es wieder soweit. Die wagemutigen der Tübinger Hobby Autoren stürzen sich in einen Taumel aus Kaffee, Microsoft Word und Inspiration während sie versuchen aus dem ‚irgendwann schreibe ich einen Roman‘ ein ‚Dieses Jahr habe ich einen Roman geschrieben‘ zu machen.
Der Traum vom eigenen Buch ist für viele Studenten etwas, was sie lange vor sich hertragen. Entweder fehlt die Inspiration oder die Zeit oder ganz einfach die Motivation loszulegen und dann auch fertig zu werden. Einige haben bereits angefangene Manuskripte versteckt in ihren Schubladen, kommen aber nie dazu sie auch zu vollenden.
Worum geht es?
Der NaNoWriMo bietet nicht nur die Chance das Ziel einen Roman zu schreiben auf der To-Do Liste abzuhaken, sondern auch die Möglichkeit sich mit anderen Autoren zu treffen, über den wordcount und mögliche plotbunnies zu diskutieren. In dreißig Tagen ein Buch zu schreiben scheint auf den ersten Blick ein wenig exzessiv, es bietet aber für viele genau den Anstoß wirklich etwas zu schreiben.
Sei es ein Liebesroman, eine Novelle, Krimi, Fantasy, Fanfiction oder politisches Manifest, alle Gattungen sind erlaubt. Die Sprache in der geschrieben wird ist ebenfalls freigestellt. Alles was zählt ist der Spaß am Schreiben. Ganz gleich ob man nun das Projekt vollendet und sich am Ende des Monats zu den Stolzen Gewinnern des NaNoWriMos und den noch stolzeren Autoren eines eigenen Buches zählt, oder ob man es doch nur bis zu den 20000 Worten schafft.
Was ist das nun eigentlich?
Den NaNo gibt es schon seit 1999 und ist ein Trend, der aus den USA erst zögerlich und dann immer rasanter um die ganze Welt gegangen ist. 2013 waren es schon über 310.095 gewöhnliche Studenten und Arbeitnehmer auf allen sechs Kontinenten, die sich über den November hinweg den Titel des Buchautors erschrieben.
Der Wettbewerb ist komplett kostenlos, das einzige was zu investieren ist, ist Zeit und Inspiration. Die Organisation, die dahinter steckt nennt sich das ‚Office for Letters and Light‘ und hat es sich als Ziel gesetzt, Kinder und Erwachsene ans Schreiben heranzuführen und ihnen beim entdecken ihres Talents zu helfen.
Der NaNo in Tübingen
Auch dieses Mal ging es wieder los am 1. November. Im Unterwegs begann um 11 Uhr der ‚First Word Brunch‘ bei dem es nicht nur eine ganze Menge an kreativen Ideen gab, sondern auch noch kostenlosen Kaffee um die Gehirnzellen auf Trab zu bringen.  Über den ganzen Monat ist das Haus geöffnet für die Teilnehmer des NaNos, von Dienstag bis Freitag und von 1 bis 5 am Nachmittag. Und jeden Samstag um die gleiche Uhrzeit finden dort Schreibtreffen statt.
Der Monat endet erst, wenn das letzte Wort geschrieben ist, mit der ‚Last Word Party‘ am 30. November. Glühwein und Kekse regen hier dabei an, die letzte Hürde auch noch zu überwinden und sich die Medaille des erfolgreichen Romanautors zu verdienen.
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Für jeden, der auch nur daran gedacht hat, einmal etwas längeres zu schreiben als nur Essays und wissenschaftliche Arbeiten,  ist der NaNoWriMo etwas. Allein schon um vor den Studienkollegen anzugeben, dass der erste Roman nun fertig ist und die Karriere als neue J.K. Rowling schon vor der Tür steht, lohnt es sich:
Website des NaNoWriMo: http://nanowrimo.org
Images courtesy of National Novel Writing Month.
 

Warum einen Affenkopf? Französische Filmtage!

Plakate mit großen violetten Affenköpfen auf gelbem Hintergrund und zahlreiche Franzosen überall in Tübingen: Keine Angst, das hat nichts mit Halloween zu tun. In Partnerschaft mit Stuttgart empfängt die Stadt die 31. Französischen Filmtage (FFT). Dieses internationale Festival des französischsprachigen Films dauert bis zum 5. November. Nutzt die Gelegenheit, sich einen Film auf die Sprache von Molière – mit deutschen Untertiteln – anzuschauen!

von Sara Coulibaly

Vor allem aber soll man sich die wichtigste Frage stellen: Warum denn ein Affenkopf als Vertreter des Festivals?

Der Direktor der FFT, Christoph Buchholz, klärt diese geheimnisvolle Wahl im Editorial des Programmheftes: Der Affe sei nicht King-Kong, sondern Lucy, „unser aller Vorfahre“. Die Erklärung ist, dass das Kino Menschen zusammenbringt und eine Auseinandersetzung mit den anderen und sich selbst ermöglicht.

Es lohnt sich, sich etwas Zeit zu nehmen, um das sperrige Programmheft durchzulesen.

Das Festival besteht nicht einfach in Filmaufführungen, sondern auch in Treffen mit Regisseuren und Schauspielern, die sich über ihre Arbeit mit dem Publikum unterhalten wollen. Außerdem wird vor jedem Film eine kleine Reportage vom FestivalTV gezeigt und, wenn man Glück hat, wartet ein Buffet auf die Zuschauer. Die Vielfalt der Filmgattungen, Ereignisse und Orte, wo das Festival stattfindet – 8 Kinos der Region – ist auch eine Besonderheit der FFT. Wichtig ist auch zu wissen, dass man sich sowohl französische Filme als auch belgische, kanadische, schweizerische und aus verschiedenen Ländern Afrikas kommenden Filme anschauen kann. Achtet aber auf die Aufführungstage: Die Filme werden nur ein paar Mal gezeigt.

Der wichtige Termin für die kommende Woche ist die Preisverleihung am Mittwoch um 19 Uhr 30 im Kino Museum von Tübingen, mit dem Abschlussfilm „Bird People“ von Pascale Ferran. Der Abend wird im Restaurant „der Kelter“ weitergehen.

Immer noch unentschieden? Besuchen Sie den Haupteingang des Kinos Museum, wo Sie ein Glas von französischen Rot- oder Weißwein genießen können – eine andere Art, am Festival teilzunehmen!

Links: Webseite des Festivals: http://www.filmtage-tuebingen.de/fft-wordpress/