Kaffee trinken oder Mittagessen gehen, ohne die Hilfe anderer? Für viele Querschnittsgelähmte ist das undenkbar. Tübinger Forscher haben ein Exoskelett entwickelt, das Betroffenen ermöglicht, ihre Hände wieder zu benutzen.
Hilfe
Nummer gegen Kummer
Die „Nightline“ Tübingen e.V. bietet seit nunmehr drei Jahren Studierenden die Möglichkeit eines Zuhörtelefons. Stress, Ärger oder Kummer hat jeder mal. Egal ob in der Familie, mit Freunden, im Studium oder in der Beziehung – das Leben kann einen schnell zum Straucheln bringen.
Eine märchenhafte Gala oder Dornröschen 2.0
Die Tübinger Tanzschule „Go Dance “ zeigte am 8. Mai ihr Stück „Dornröschen 2.0 – Auroras Traum“ in der Stadthalle Reutlingen. Eine generationenübergreifende Benefiz-Gala zu Gunsten des Vereins zur Hilfe für kranke Kinder.
Die komplette Reutlinger Stadthalle ist gefüllt. Nicht nur die Familien und Freunde der Tänzer sind gekommen. Das Bühnenbild ist schlicht, eine riesige Leinwand, rechts und links ein paar Tische und Stühle, vorne ein alter Sessel. Von hier aus führt Tobias Karrer als Märchenonkel durch die Geschichte.
Ein regelrechtes Spektakel
Schon im ersten Akt, Auroras Taufe, wird klar, wie aufwendig die Vorbereitung gewesen sein muss. Jedes Detail ist geplant. Die Kostüme sind liebevoll und mit viel Aufwand selbstgestaltet. Sei es die Kleider der sechs Feen, der Königseltern oder die der Hofdamen. Selbst die Flechtfrisuren sitzen. Tanzlehrerin Katharina Merk glänzt als die gute „Fliederfee“ aber auch die Schülerinnen tanzen auf einem sehr hohem Niveau. Die böse Fee „Carabosse“ tritt in Begleitung tanzender Fledermäuse auf. Selbst die Jüngeren nehmen die Aufführung ernst, haben sich monatelang vorbereitet. Der Besuch aus dem Orient glänzt mit akrobatischen Einlagen. Auch die ganz Kleinen, geben an der Hand ihrer Lehrerinnen, einen Blumentanz zur Schau und wollen gar nicht mehr runter von der Bühne. Es ist ein regelrechtes Spektakel, was da auf der Bühne vor sich geht. Kaum sind die einen Tänzerinnen von der Bühne, schon beginnt die nächste Choreographie. Da fällt es gar nicht auf, dass die Musik nicht aus dem Orchestergraben, sondern aus den Boxen kommt. Als Aurora sich dann schließlich doch an einer versteckten Spindel sticht, greift der Märchenonkel in das Geschehen ein und trägt sie eigenhändig von der Bühne.
War die erste Hälfte noch komplett von klassischer Musik untermalt und fast ausschließlich im Ballettstil getanzt, gibt es mit Beginn des dritten Akts einen Bruch. Während Aurora träumt erzählt die Fleiderfee ihr verschiedene Märchen, deren Protagonisten durch ein überdimensionales Märchenbuch aus Karton entschlüpfen. Die böse Stiefmutter aus Schneewittchen überzeugt weniger durch tänzerische Perfektion, als durch ihr markantes Auftreten. An die Musik zur HipHop-Choreographie muss man sich kurz gewöhnen. Allgemein sind der dritte und vierte Akte jedoch sehr kraftvoll. Die Konzeption der Kostüme, Auf- und Abgänge und Überleitungen perfektionistisch. Als dann doch einmal etwas schief geht, ist die Tanzlehrerin sofort zur Stellen: „Einfach stehenbleiben bis zum nächsten Einsatz.“ Ab da funktioniert dann auch wieder alles.
Ein Zusammenspiel, das nur durch die große Zahl engagierter Tänzer und Helfer funktionieren kann.
Das Böse vergessen
Neben den HipHop Choreographien gibt es auch Modern Dance und zeitgenössischen Tanz zu sehen, der die Emotionen des durch den Wald irrenden Prinzen und seiner Aurora toll untermalt. Fantastisch das selbstchoreographierte Schlusssoli der Waldfee und Carabosse. Dass die ja eigentlich die Böse ist, vergisst man da für einen Augenblick.
Zuletzt folgt ein wunderschön- getanzter „Pas de Deux“ der geretten Aurora (Sarah Fritsche) und ihrem Prinzen (Paul-David Bittner). Hierzu kommt Leiterin und Initiatorin Stefanie Katharina Zeh auf die Bühne und singt ein romantisches Duett mit Märchenonkel Tobias Karrer. Ein schöner Abschluss, der auch die jüngsten Zuschauer den menschenfressenden Wolf und die böse Fee vergessen lassen.