Die Tigers zeigen vor Heimpublikum Krallen und gewinnen gegen starke Trierer in Basketball-Krimi 85:76.
2014
Tigers gewinnen Krimi
Nach einer desolaten ersten Halbzeit drehen Walter Tigers das Spiel gegen die Eisbären Bremerhaven und machen zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Entscheidender Akteur beim 84:80 Sieg: Winterneuzugang Vladimir Mihailovic.
Was war über die Weihnachtstage im Lager der Tübinger Basketballer nicht alles geredet worden. Von den Wochen der Wahrheit war die Rede. Von Schlüsselspielen im Kampf gegen den Abstieg. Die Zuschauer in der ausverkauften Tübinger Paul-Horn Arena konnten also im Spiel gegen die ebenfalls angeschlagenen Eisbären aus Bremerhaven (Nur 2 Siege aus den letzten 9 Spielen) einiges von ihrer Mannschaft erwarten. Umso erschreckender waren dann aber die Taten, die die Mannen von Trainer Igor Perovic in der Anfangsphase folgen ließen. Ohne Struktur im Angriff und viel zu zahm in der Defensive ging ein ums andere mal ein Raunen durch die Arena. Nach gerade mal 5 gespielten Minuten stand es schon 16:2 für die Eisbären. Aufbäumen im Abstiegskampf? Bissige Tiger? Davon war im ersten Viertel nichts zu sehen. Vor allem zwei Tübinger Leistungsträger standen in dieser schwierigen Phase stellvertretend für die Tübinger Misere: Kapitän Bane Ratkovica (6,7 Assists pro Spiel) warf den Ball ein ums andere Mal ins Aus, Top-Scorer Augustine Rubit (11,5 Punkte pro Spiel) fand keine Mittel gegen die aggressive Deckung der Eisbären. Der deutliche 12:26 Rückstand die logische Konsequenz.
Aufbäumen? Fehlanzeige!
Auch das zweite Viertel brachte keine Besserung. Nach 13:40 Minuten betrug der Rückstand der Tigers erstmals 20 Punkte. (18:38). Einzig Neuzugang Vladimir Mihailovic wehrte sich im zweiten Viertel gegen die, in dieser Phase wie berauscht spielenden Eisbären. Der Forward zog zwar ein ums andere Mal erfolgreich zum Korb und erzielte allein im zweiten Viertel 10 seiner 20 Punkte – den Rückstand verkürzen konnte der 24-Jährige aber auch nicht. So ging es auch in dieser Höhe vollkommen gerechtfertigt mit 47:32 in die Halbzeitpause.
Tigers wie verwandelt
Tübingens Coach Perovic musste in der Kabine wohl die richten Worte gefunden haben, denn seine Mannen kamen mit einer völlig anderen Einstellung aus der Kabine. Aggressiv in der Verteidigung, zielstrebig in der Offensive und leidenschaftlich im eins gegen eins – die Tigers zeigten zum ersten Mal die geforderten Attribute im Abstiegskampf. Nach Mihailovic‘ Punkten 14 und 15 schmolz der Vorsprung der Eisbären nach 25:48 Minuten erstmals wieder auf 10 Zähler. Die vielen Dreipunktewürfe fielen zwar auch in dieser Phase nicht, beim Rebound wurde Mitte des dritten Viertels aber besser gearbeitet. Radosavljevic verkürze nach misslungenem Dreier von Ratkovica auf 5 Punkte. Die Partie war – auch weil Bremerhaven den Faden im Spielaufbau verlor (insgesamt 24 Turnover und nur 49% aus dem Feld) – zum ersten Mal komplett offen. Nach einer starken Aufholjagd der Tübinger, bei denen jetzt auch Jimmy McKinney (20 Punkte) immer besser ins Spiel fand, ging es für die Unistädter mit einem knappen 57:63 Rückstand ins Schlussviertel.
Tübinger behalten die Nerven
Die starke Anfangsphase der letzten 10 Minuten brachte die erste Führung des Spiels für die Hausherren (66:65). Jedoch verpasste es die Mannschaft um Aufbauspieler Bane Ratkovica, diesen Vorsprung gegen verunsicherten Eisbären weiter auszubauen. So konnte sich bis kurz vor Schluss kein Team entscheidend absetzen. Das größte Problem auf beiden Seiten: Die Schlüsselspieler McGee (17 Punkte) und Mihailovic (20 Punkte) saßen in der heißten Phase mit Foulproblemen auf der Bank. So mussten es andere richten. Auf Tübinger Seite war das Jimmy McKinney (20 Punkte), der mit zwei erfolgreichen Dreiern zum 72:67 sowie zum 75:70 die Weichen auf Sieg stellte. Acht Sekunden waren dann beim Stand von 81:80 noch auf der Uhr. Tübingens Center Kashirov wurde gefoult, ging an die Line und verwandelte beide Würfe sicher. Den letzten verzweifelten Versuch das Spiel in die Verlängerung zu retten verfehlten die Bremerhavener – der Tübinger Sieg stand fest. „Wir haben eine großartige zweite Halbzeit gespielt“, erkannte Coach Perovic und so stand am Ende ein dank der Energieleistung nach dem Pausenpfiff ein knapper, aber verdienter Erfolg der Tigers. Der perfekte Start in die Wochen der Wahrheit. Nächstes Kapitel: Das Heimspiel gegen Trier am 30. Dezember.
Tigers gewinnen Krimi
Nach einer desolaten ersten Halbzeit drehen Walter Tigers das Spiel gegen die Eisbären Bremerhaven und machen zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Entscheidender Akteur beim 84:80 Sieg: Winterneuzugang Vladimir Mihailovic.
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„Die Schwulenheiler“ Filmvorführung an der Uni Tübingen
Vor einem geschockten und interessiertem Publikum präsentiert die Hochschulgruppe „Gleichfilm“ den Film „Die Schwulenheiler“. Regisseur und Protagonist Christian Deker berichtet im anschließenden Gespräch von Vorurteilen und homophoben älteren Damen, die mal mit ihm einen Kaffee trinken gehen sollten.
Die Ungewissheit bleibt
„Kommt vorbei, informiert euch, informiert Andere.“, hieß es in der Einladung des Studierendenrats (StuRa) Tübingen. Am Mittwoch, den 17.12, wurde zur ersten studentischen Vollversammlung geladen. Doch mit dem Informieren ist es leider oft schwerer als man denkt.
Ein Kommentar von Felix Müller
Ein Austausch sollte stattfinden und eine Plattform für Diskussionen geboten werden. Außerdem wurden potenziell Interessierte mit den Worten „Jeder Studierende der Universität Tübingen ist stimm- und antragsberechtigt“ geködert. Die um 16 c.t. Anwesenden waren also gespannt darauf, etwas über den StuRa und seine Arbeit zu erfahren, sowie mit ihrer Stimme etwas zur Hochschulpolitik beizutragen. Insgesamt hatten sich rund 70 Zuhörer eingefunden.
Nach einem Informationsteil und Exkurs zum Semesterticket kam es zum eigentlich spannenden Part, der Antragsstellung und Diskussion. Jedoch sollte dieser wichtige Teil des Abends, in dem über Anträge abgestimmt werden konnte, plötzlich komplett wegfallen. Die Anträge seien nicht rechtzeitig eingereicht worden, hieß es. Abgesehen davon, dass Neuinteressierten gar nicht bewusst ist, dass ihre Anträge lange vor der Vollversammlung beim StuRa hätten vorliegen müssen, gleicht Folgendes doch einer Farce: Laut einem Antragsteller war ihm auf der letzten StuRa-Sitzung mitgeteilt worden, er bräuchte seine Anträge für die Vollversammlung nicht vorab extra einreichen. Nach etwas Hin- und Hergerenne auf der Bühne und Gesprächen hinter vorgehaltener Hand wurde dann doch abgestimmt, wobei sich schnell ein klares Bild abzeichnete: Die Anträge wurden mit großer Mehrheit angenommen.
Die Forderungen der Anträge waren unter anderem die Einführung von Koordinatoren für die Arbeitskreise. Eigentlich logisch, würden solche Koordinatoren als Ansprechpartner doch den Informationsfluss für Interessierte erleichtern und damit auch dem StuRa zugutekommen. Mehr Informationen führen zu einem größeren Interesse und dadurch zu mehr Mitarbeit. Doch der Großteil der Gegenstimmen und Enthaltungen kam dann aus den Reihen des StuRas selbst. Da kann man sich schon mal die Frage stellen, inwiefern der StuRa die Meinungen derer, die ihn gewählt haben, wirklich vertritt und am Informationsfluss interessiert ist.
Dass, die Anträge angenommen wurden, zieht übrigens noch keine große Auswirkung mit sich. Sie werden dem StuRa lediglich zur Diskussion vorgelegt. Doch bei genauer Betrachtung des Abends kann man vermuten, dass diese Anträge schlussendlich abgelehnt werden. Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen nach so einem Auftritt einmal Gedanken darüber machen, wie die Meinung der interessiert gekommenen Studenten nach einer solchen Veranstaltung über StuRa und studentische Vollversammlung ausfallen könnte. Der Saal wurde übrigens vor allem mit einem Kopfschütteln verlassen.
Vollversammlung mit vielen leeren Reihen
Am Mittwochnachmittag fand die erste studentische Vollversammlung des Studierendenrats (StuRa) statt. Im Kupferbau kamen dazu etwa siebzig Interessierte zusammen.
Auf der Tagesordnung standen zunächst allgemeine Infos zum politischen System der Uni. Außerdem wurden Aufbau und Aufgaben des StuRas erklärt. Im Anschluss daran stellte der Gastredner Stefan Kaufmann, Mitglied des Landesarbeitskreises „Semesterticket“, verschiedene Modelle vor. Beim jetzigen Tübinger Modell ist das Geld für das Ticket im Semesterbeitrag eingepreist. Es besteht dann die Option, ein erweitertes Ticket zu kaufen. Damit ist jedoch nur eine Nutzung des Naldo-Gebiets möglich. Besonders Studierende, die nach Stuttgart pendeln, kritisieren das teure Anschlussticket des Verkehrsverbundes Stuttgart. Kaufmann stellte wegen dieser Problematik das sogenannte 2-Komponenten-Modell vor. Die Hauptneuerung dabei ist, dass Studierende optional nicht nur ein Ticket für das Naldo-Gebiet kaufen können, sondern auch eines, mit dem sie in ganz Baden-Württemberg fahren können. „Wir befinden uns in Gesprächen, aber von Seiten des Verkehrsministeriums haben wir das Gefühl, dass es momentan nicht als wichtiges Thema wahrgenommen wird“, kritisierte Kaufmann.
Kontroversen um Anträge
Anschließend kam man zum letzten Teil der Veranstaltung. Hier konnten Anträge vom Plenum gestellt werden. In der Einladung hatte der StuRa darauf hingewiesen, dass jeder Studierende Anträge einbringen kann und stimmberechtigt ist. Drei Personen trugen Anträge vor. Einige Mitglieder des StuRas wiesen jedoch darauf hin, dass diese vor der Versammlung hätten eingereicht werden müssen und dass über die vorgetragenen Vorschläge daher nicht abgestimmt werden könne. Einer der Antragssteller beschwerte sich, dass man ihm in der Woche zuvor anders lautende Informationen mitgeteilt habe. Nach einer kurzen Besprechung im StuRa wurde über drei Anträge dann doch abgestimmt. Alle wurden mit großer Mehrheit angenommen. Sie enthielten unter anderem die Forderungen nach Koordinatoren der Arbeitskreise und einem Pressesprecher des StuRas.
Die angenommenen Anträge müssen nun zeitnah im StuRa diskutiert werden. Dieser kann sie als gewählte Legislative jedoch ablehnen. Die Studierendenvertreter wiesen abschließend darauf hin, dass eine Mitarbeit aller Studierenden in Arbeitskreisen erwünscht ist und auch erforderlich sei. „Wir sind 21 Leute im StuRa und haben geschätzt 20 Arbeitskreise. Viele von uns sind dementsprechend ausgelastet“, ließ ein Mitglied des StuRas wissen.
Die Präsentation werde man im Anschluss auf der Internetseite des StuRas hochladen, damit sich auch Nicht-Anwesende informieren könnten.
Das Lächeln des Busfahrers
Bei einer Durchsage im Bus denken viele bloß an das Negative: eine Verspätung oder gleich die vorzeitige Endhaltestelle. Dass es auch anders geht, beweist der Busfahrer Jami’l Makkaoui mit seiner Philosophie: Freundlich sein! (mehr …)
Ekel beim Party-Machen
Die Toiletten des Kuckucks im Studierendenwohnheim Waldhäuser Ost sind in einem katastrophalen Zustand. Für einige sind sie ein Grund, den Club trotz seiner billigen Preise zu meiden. Doch tatsächlich sind sie nur das Symptom eines größeren Problems. (mehr …)
´Ekel beim Party-Machen
Die Toiletten des Kuckucks im Studierendenwohnheim Waldhäuser Ost sind in einem katastrophalen Zustand. Für einige sind sie ein Grund, den Club trotz seiner billigen Preise zu meiden. Doch tatsächlich sind sie nur das Symptom eines größeren Problems. (mehr …)
Gleichfilm und die Schwulenheiler
Die Hochschulgruppe `Gleichfilm` zeigt jede Woche Filme gegen Diskriminierung. Am kommenden Mittwoch gibt es eine Dokumentation des Norddeutschen Rundfunks mit dem Titel „Die Schwulenheiler“ zu sehen. Darin wird unter anderem eine Tübinger Freikirchen thematisiert, diese legte Einspruch gegen die Vorführung ein.
Die Hochschulgruppe „Gleichfilm“, ist ein Ableger des Gleichstellungsarbeitskreises des Studierendenrats. Sie setzt sich gegen Diskriminierung und für mehr Solidarität ein. Dazu zeigen sie jeden Mittwoch Abend öffentlich Filme welche Diskriminierung in der Gesellschaft thematisieren. Anschließend wird sich darüber ausgetauscht. Einmal im Semester macht „Gleichfilm“ eine größere Veranstaltung und lädt einen Regisseur nach Tübingen ein. Dieses Semester Christian Deker, schwul und Panorama Reporter. Er besuchte Ärzte, die offenbar seine sexuelle Orientierung ändern wollen. Die Dokumentation „Die Schwulenheiler“ wird vom NDR als „Eine Reise in die homophoben Winkel der Republik“ bezeichnet.
Homosexualität als Sünde
Darin wird unter anderem auch die Arbeit der Tübinger Freikirche TOS (Tübinger Offensive Stadtmission) thematisiert. Von einer versteckten Kamera gefilmt wird Dr. Arne Elsen, unter anderem Sprecher bei einer Veranstaltung der TOS, gezeigt, der gerade eine „Austreibung“ an einem Homosexuellen durchführt. Dabei reibt der Arzt dem Betroffenen die Stirn mit Öl ein und betet für ihn, damit der böse Geist aus ihm entschwindet. Die Ärzte sind überzeugt, dass eine Veränderung der sexuellen Orientierung möglich ist.
Schon im Vorhinein legten sich studentische Mitglieder der TOS mit „Gleichfilm“ an. Sie forderten, dass die Ausstrahlung oder zumindest die Werbekampagne für die Veranstaltung gestoppt werde. Die TOS fühlt sich in der Dokumentation in einem falschen Licht dargestellt und als religiöse Minderheit diskriminiert. Der Arzt verklagte deshalb den NDR. Das Verfahren läuft.
Lukas Häberle, sitzt im Senat und ist Mitglied bei Gleichfilm. Über die „diskriminierende Einstellung der evangelikalen Freikirche in Tübingen gegenüber Homosexuellen“ zeigt er sich bestürzt. Lukas ging eigentlich davon aus, dass in einer Universitätsstadt wie Tübingen solche Ansichten kein ernstzunehmendes Thema mehr seien. „Offensichtlich habe ich mich aber geirrt.“
Aufgrund der kontroversen Debatte hat „Gleichfilm“ sich dazu entschlossen die Veranstaltung nicht nur als Filmsichtung und Regisseurgespräch abzuhalten, sondern hat sie zu einer Podiumsdiskussion erweitert. Hierbei geht es um Wirkungen und Mechanismen von Diskriminierung im Allgemeinen. Anschließend wird die Diskussion für das Plenum geöffnet.
Gäste sind Christian Deker (Regisseur), Regina Ammicht-Quinn (IZEW Tübingen) und Monika Barz (Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg).
Die Veranstaltung findet um 20 Uhr im Hörsaal im Theologicum, Liebermeisterstraße 16 statt, der Eintritt ist frei.