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Halbvolle Vollversammlung

Was ist der StuRa? Wie funktioniert Hochschulpolitik? Wie kann ich Projekte finanziell vom StuRa fördern lassen? Und wohin fließt eigentlich das Geld, das der StuRa durch den Semesterbeitrag zur Verfügung hat? Etwa 80 Interessierte kamen zur Klärung dieser und vieler weiterer Fragen zur Studentischen Vollversammlung, die am Donnerstagabend im Kupferbau stattfand, zusammen. (mehr …)

Gysi zu Gast in Tübingen

Am Donnerstagabend fand im Festsaal der Neuen Aula die Podiumsdiskussion „Demokratische Legitimation in Europa – wer regiert uns eigentlich?“ statt. Geladen hatte die Freie Fachschaft Jura, die sich über einen ausverkauften Festsaal mit etwa 800 Interessierten freuen und hochkarätige Teilnehmer, wie Gregor Gysi, präsentieren konnte.

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Keine leichte Kost

Zu einer für Studierende ungewohnt frühen Zeit fand am vergangenen Samstagmorgen um zehn Uhr das typisch bayrische Weißwurstfrühstück vor dem Institut für Politikwissenschaft statt. Der Referent und Studierende Tim Breitkreuz erzählte bei Brezeln und Bier von seiner Reise in den Nahen Osten bis hinein in die Kriegsgebiete des Islamischen Staates (IS). (mehr …)

StuRa-Wahl: GHG und FSVV Gewinner

Die vorläufigen Ergebnisse der StuRa-Wahl sind da: Fachschaftenvollversammlung (FSVV) und Grüne Hochschulgruppe (GHG) gehen mit je vier Sitzen als stärkste Kräfte hervor. Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) und die Liberale Hochschulgruppe (LHG) können jeweils drei Sitze erlangen. Die Hochschulgruppe der Jusos erhält den Stimmen nach zwei Sitze im StuRa und auch [’solid].SDS ist mit einem Vertreter wieder in das Gremium gewählt worden. Die LISTE hingegen verpasste den Einzug. (mehr …)

Protestzug gegen Tierversuche

Es ist 12.30 Uhr, ein sonniger Samstag. Vor der Treppe der Neckarbrücke versammeln sich Menschen. Aus einem Megafon ertönt eine Stimme, Plakate werden in die Luft gehalten. „Tierrechte sind auch Menschenrechte“ steht auf einem der Plakate geschrieben. Gekommen waren rund 500 Menschen, um auf der mittlerweile vierten Tübinger Demonstration gegen Tierversuche teilzunehmen.

Aufgekommen war die Kontroverse um Tierversuche im Allgemeinen und um das Max Planck Institut in Tübingen im Besonderen, nachdem Bildern und Videos veröffentlicht wurden, welche Versuchstiere, insbesondere Affen, im schwerkranken Zustand zeigten. Das Aufgreifen der Thematik durch namhafte Blätter wie die Zeit, FAZ und Spiegel schärfte den Fokus der Öffentlichkeit zu diesem Thema. Dies warf die moralische Frage auf, ob das Leiden von Tieren für die Medikamente der Menschen nicht einen zu hohen Preis erfordert.

© SOKO Tierschutz e.V. / C. Adam
© SOKO Tierschutz e.V. / C. Adam

Protest lässt nicht nach

Dieser Meinung, dass der Preis zu hoch sei, waren die Demonstranten, welche sich aus vielen Freiwilligen, aber auch Organisationen wie Ärzte gegen Tierversuche, Animal Peace, Tier im Fokus, Tierrechtsorganisation Stuttgart und noch weiteren zusammensetzten.
Organisiert wurde die Demonstration von Friedrich Mülln (SOKO Tierschutz Tübingen), welcher bereits drei weitere Demonstrationen in Tübingen und Stuttgart zu diesem Thema auf die Beine gestellt hatte.
Der Verein SOKO Tierschutz Tübingen setzt sich für die Abschaffung der Nutztierhaltung und für die Beendigung von Tierversuchen ein. „Für die Forschung, jedoch gegen die falsche profitorientierte Forschung“, fasst Friedrich Mülln ihr Anliegen  zusammen.

© SOKO Tierschutz e.V. / C. Adam
© SOKO Tierschutz e.V. / C. Adam

Sprechchöre in der Wilhelmstraße

Gegen 13 Uhr setze sich der Demonstrationszug von der Neckarbrücke in die Richtung des Max Planck Institutes in Bewegung, dabei durchquerten die Demonstranten die Wilhelmstraße. Etwa 500 bis 600 Menschen nahmen insgesamt teil.
„Tierversuche gehören abgeschafft“ oder „Freiheit für die Affen“, waren nur einige Sprüche aus den Sprechchören. Die Menge hielt schließlich beim Max-Planck-Institut und setze ein Zeichen für ihren Protest.
Danach kehrte die Demonstration um und begab sich zur Neuen Aula, wo sich der Demonstrationszug nach einer Abschlusskundgebung  gegen 16:15 langsam auflöste.

© SOKO Tierschutz e.V. / C. Adam
© SOKO Tierschutz e.V. / C. Adam

Fotos: © SOKO Tierschutz e.V. / C. Adam

Zwischen Moral und Menschenrechten

Darf man einem Diktator drei gepanzerte S-Klassen verkaufen? Solche und ähnliche Fragen mit dem Schwerpunkt „Verantwortung bei der Einhaltung von Menschrechten“ wurden auf einer Podiumsdiskussion am vergangenen Dienstag im Weltethos-Institut Tübingen im Rahmen der Menschenrechtswoche unter der Leitung der UN-Hochschulgruppe und der Liberalen Hochschulgruppe beantwortet.

Im ernst-professionellen Ambiente des Weltethos-Instituts nehmen die Gäste Dr. Wolfram Heger, Julia Otten und der nicht nur in Tübingen bekannte Professor Dr. Jochen von Bernstorff Platz. Sie lassen sich aus den voll besetzen Reihen begutachten. Unter der Moderation von Dr. Christopher Gohl sollen die Experten allgemeinen Fragen und denen des durchaus kritischen Publikums standhalten und beantworten. Vor allem Herr Dr. Heger wird von Anfang an misstrauisch beäugt. Als Senior Manager im Corporate Responsibility Management bei der Daimler AG vertritt er in dieser Diskussion Sichtweisen aus der Wirtschaft. Julia Otten hingegen ist Referentin für zukunftsfähiges Wirtschaften in globalen Lieferketten. Sie arbeitet bei Germanwatch e.V. und betrachtet die Thematik eher aus der Konsumentenperspektive. Ein wohlbekanntes Gesicht ist Herr Professor Dr. Jochen von Bernstorff. Er ist an der Universität Tübingen Dozent für Völkerrecht, Staatsrecht und Menschenrechte und ist offen für alle juristischen Fragen.

Podiumsdiskussion1
Schlagabtausch: Beim Thema Einhaltung von Menschenrechten sehen die Experten die Wirtschaft wie auch die Politik in der Pflicht.

Verantwortung der Wirtschaft

Nach einführenden Beispielen durch die Referenten zum Thema Menschenrechtsverletzungen wird klar, dass der Fokus dieser Veranstaltung und somit die zu diskutierende Verantwortung klar im ökonomischen Bereich liegt. Zentral sind Firmen, die im Ausland produzieren und deren Sorgfaltspflicht zur Wahrung der Rechte vor Ort. Gohl weist darauf hin, dass dennoch zwischen Mikro-, Meso- und Makroebene unterschieden werden muss, also zwischen dem eigenen Gewissen und der Verantwortung der Staaten. Als primären Pflichtenträger zum Schutz von Menschenrechten sieht von Bernstorff die Staaten, er zeigt dabei die drei juristischen Dimensionen der Unterlassungs-, Schutz- und Leistungspflicht von Staaten auf. Otten kritisiert die Inkohärenz zwischen Klagemöglichkeiten für Investoren und Menschen, die in ihren Rechten verletzt worden sind und sieht eine deutsche gesetzliche Definition zur Wahrung der Menschenrechte durch Unternehmen für absolut nötig. Heger begründet am Beispiel des Bangladesch-Brandes seine Sorge, dass die staatliche Schutzpflicht immer häufiger von Unternehmen zwangsläufig übernommen wird, um das Missmanagement der Staaten auszugleichen.

Motivation für Firmen

Leider ist in der Praxis festzustellen, dass Menschenrechte sich weder als Werbemaßnahmen von Unternehmen eignen, noch ihnen helfen, sich im Wettbewerb von der Konkurrenz zu differenzieren. Dennoch gibt es laut Heger drei aussagekräftige Gründe, sich auch und vor allem als Unternehmen für die Rechte der Menschen, die in der Wertschöpfungs- und Produktionskette beteiligt sind, einzusetzen: Erstens sei es „the only rigth thing to do“, also aufgrund von ethischer und moralischer Richtigkeit erstrebenswert. Zweitens gibt es zu dieser Thematik immer mehr Rückfragen von der Kundenseite und als letzten Punkt gibt er an, dass es nicht zielführend sei, wenn ein Produkt mit Menschenrechtsverletzung assoziiert werde. Durch systematisches Vorgehen soll dies, zumindest bei der Daimler AG, unter anderem durch die Überwachung der Zulieferer und Warengruppen, Abwägen von Risiken im Produktionsland und präventiven Maßnahmen in die Praxis umgesetzt werden.

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Erfolgreicher Abend der Menschenrechtswoche: Die Experten und Veranstalter des Abends.

„Noch viele schwarze Schafe“

Vor allem von Bernstorff lässt verlauten, dass noch nicht alle Firmen so weit fortgeschritten im Menschenrechtsdiskurs sind wie Heger vorgibt. Er weist auf häufiges staatliches Versagen hin, vor allem auch unter dem Punkt der Korruption. Viele Unternehmen würden schwache Länder nutzen, um sich einen ökonomischen Vorteil zu verschaffen. Sieht man nur diese eine Seite der Medaille und hat eine ausschließlich ökonomische Logik, so sei das nachvollziehbar, allerdings massiv menschenrechtswidrig.
Im Zuge der Thematik der Moral in Unternehmen wurde dann auch die Frage mit den S-Klassen geklärt: Heger legt zunächst Wert auf das Hintergrundwissen, dass sich Systeme ändern und zeigt dies am Beispiel Libyens auf. Es geht häufig um Einzelfallentscheidungen, die eingehend geprüft werden und im Falle einer Menschenrechtsverletzung werden Aufträge auch einmal nicht ausgeliefert. So bekommt also nicht jeder Diktator ein schönes Auto aus dem Schwabenland, was auch noch nach der Diskussion beim Getränkeempfang für den ein oder anderen Lacher sorgte.

Fotos: Veranstalter Menschenrechtswoche