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Face à Face: Die 5 Besucherspezies der Französischen Filmtage

Vom 29.10 bis zum 5.11 lockten die 31. Französischen Filmtage in Tübingen wieder zahlreiche Besucher in Tübingens Kinosäle. Wie jedes Jahr kann man dort auch dieses Mal ein äußerst breit gefächertes Publikum beobachten. Aber wer geht denn nun zu diesen Filmtagen? Kupferblau hat nachgefragt und unter Anderem vier verschiedene Besucherspezies ausgemacht.

Von Thomas Lotter und Felix Müller

Die Mitarbeiter

Sie brennen für die Filmtage. Und so werden von ihnen selbstverständlich auch außerhalb der Arbeitszeiten die Kinovorstellungen besucht. So auch Lara (23), die schon drei Jahre in Folge die Publikumsdiskussionen mit Regisseuren und Schauspielern dolmetscht:

„Ich habe schon ein paar Filme gesehen, weil ich die Inhaltsangaben für den Katalog schreibe und gucke jetzt halt noch die Filme, die ich übersetze, damit ich weiß, was ich da so erzähle.“

– Was ist dir im Vergleich zu den letzten Jahren besonders aufgefallen?

„Es gibt unglaublich viele Filme und es sind auch mehr Gäste da, von daher sind die Veranstaltungen mit den Diskussionen auch interessanter. Als ich zum Beispiel bei ‚Brooklyn‘ übersetzt habe, war der Film komplett ausverkauft und kam insgesamt supergut an. Die Rapperin KT Gorique (Darstellerin in ‚Brooklyn‘, Anm. d. Red.) hat danach sogar noch im Epple-Haus gerappt.“

Die engagierten Eltern

Sie wollen ihren Kindern schon im frühen Alter die Französische Kultur näherbringen. Wir haben mit der Familie Fernzel gesprochen, die eine Einladung von der Deutsch-Französischen Gesellschaft bekommen hat und mit ihren Kindern in Tübingen waren:

„Wir waren in ‚Tante Hilda‘. Der Film war als Trickfilm bei den Filmtagen ausgeschrieben.“

– Und da haben Sie versucht, Ihren Kindern die französische Filmkultur etwas näher zu bringen?

„Ja, aber dafür sind sie einfach noch etwas zu klein. Das haben sie nicht alles verstanden. Es lag aber nicht nur an der französischen Sprache, sondern auch am Inhalt, der war einfach zu schwer. Mit der Kapitalismuskritik konnten die Kinder dann doch nicht so viel anfangen.“

– Und worauf warten Sie jetzt gerade?

(lacht) „Auf keine Film mehr, wir warten nur darauf, dass wir uns am Buffet ergötzen dürfen.“

Der alteingesessene Fan

Die Französischen Filmtage sind rot im Kalender markiert, das Programm genau studiert. Harald (55):

„Ich war nun schon öfters bei den Filmtagen und kann auch französischen Filmen im Allgemeinen sehr viel abgewinnen. Ich muss aber auch sagen, dass die Veranstalter die Filmtage jedes Jahr noch besser hinbekommen.“

– Dann sprechen Sie bestimmt auch gut Französisch?

„Das leider nicht (lacht). Aber meistens versteht man dann doch das Wichtigste. Es gibt ja auch Untertitel!“

Die Franzosen

Sie sind sehr angetan von dem breiten Angebot der Filmtage und nutzen dieses ausgiebig. Dabei freuen sie sich darüber, ein Stück Heimat in Deutschland zu haben. So auch Sylviane (49):

– Welche Filme haben Sie gesehen?

„Ich habe bis jetzt 9 Filme gesehen, die mir alle sehr gefallen haben.“

– Welcher war ihr Lieblingsfilm?

„ ‚Qui vive‘ von Marianne Tardieu. Darin geht es um die Jugendlichen in der banlieue (ärmlicher Vorort, Anm. d. Red.). Interessant war, dass die Produktion so billig war, nur ungefähr 6000€. Es ist erstaunlich, was sie daraus gemacht haben.“

– Sie scheinen ja eine begeisterte Besucherin der Filmtage zu sein. Woher kommt das?

„Die Atmosphäre ist ganz toll, aber die Filme sind einfach das Wichtigste. Ich bin Französin, wohne aber hier in Tübingen und für mich ist es natürlich wunderbar, Filme auf Französisch zu sehen. Sonst kann ich das nur im Fernsehen. Ich habe auch das Gefühl, dass dieses Jahr noch mehr Regisseure und Schauspieler zu Gast sind.“

– Haben sie auch die Möglichkeit der Diskussionen genutzt?

„Ja, ich bin danach immer da geblieben. Das waren immer interessante Gespräche. Bis auf die beim Film „Au fil d’Arianne“ von Robert Guédiguian. Da war ein Schauspieler da und es war ein bisschen enttäuschend, dass es keine Fragen vom Publikum gab. Aber ich fand den Film nun auch nicht so gut, dass ich eine Frage stellen wollte.“ (lacht)

Die Studierenden

Das Festival findet in Ihrer Studentenstadt statt. Also wieso nicht mal schauen, was da so los ist? Diese Einstellung vermittelten Philipp (25) und Daniela (25):

– Was schaut ihr euch an?

„ ‚Le grand homme‘, der hat etwas mit Afghanistan zu tun, Krieg und so. Aber das ist jetzt der erste Film von den Filmtagen, den wir gucken.“

– Habt ihr irgendeine besondere Verbindung zu Frankreich, oder seid ihr einfach nur hier um reinzuschnuppern?

„Nein, also wirklich eher zum Reinschnuppern. Jetzt, wo man mit so einem schönen Filmfest die Möglichkeit vor Ort hat. Wir mögen französische Filme jetzt auch nicht mehr als andere“

– Wart ihr in den letzten Jahren auch schon mal hier?

„Da haben wir es leider immer verpasst, aber dieses Jahr haben wir es uns fest vorgenommen, dabei zu sein.“

Die orange Übermacht

Trikot angezogen und rein in den „Dschungel“: Am Sonntag begrüßten die WALTER Tigers die Mannschaft ratiopharm ulm zum Lokalderby in der eigenen Halle. Ein Bericht über ein Spiel zwischen altbekannten Rivalen.

Beim Betreten der Paul-Horn-Arena sticht vor allem eines ins Auge – die Farbe Orange. Die Teamfarben von ratiopharm ulm zieren die Shirts von über 700 Ulmer Fans, die den Weg nach Tübingen gefunden haben, um ihre Mannschaft in einem der wichtigsten deutschen Derbys am 8. Spieltag der Saison zu unterstützen. Schon vor Spielbeginn ist die Stimmung aufgeheizt, die Fans der WALTER Tigers und die der Ulmer beginnen ein stimmliches Kräftemessen.

Beide Mannschaften starten mit ähnlich starker Konzentration und großem Engagement in das erste Viertel. Branislav Ratkovica und Anatoly Kashirov sind aktive Spielgestalter auf der Seite der Tigers und führen diese mit 22:16 zur Führung nach der ersten Runde. Die Situation ist vor allem für den jungen Till Jönke ungewohnt, er hat zur aktuellen Saison wortwörtlich die Seiten gewechselt und ist deswegen von Anfang an mit viel Elan dabei, um sich als „der Neue“ bei den Tübingern zu beweisen.

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Vom Tiger zum Kätzchen

Im zweiten Viertel holen die Ulmer auf und gehen mit der Führung in die Halbzeitpause. Energisch starten sie in die zweite Spielhälfte. Während die Ulmer an Selbstbewusstsein und Punkten gewinnen, entwickeln sich die Tiger zu Kätzchen. Sie verlieren die Kontrolle über den immer größer werdenden Rückstand, teilweise liegt die Punktedifferenz bei 20 Zählern. Der Ball scheint den Korb weder aus der Distanz, noch als Freiwurf treffen zu wollen. Die Gesänge der Fans in gelb werden leiser, die Gäste sehen ihren Sieg bereits kommen und stimmen Feiergesänge an. Mit den letzten Minuten schwindet sichtbar auch die Kraft beider Mannschaften.

Mit 92:83 entscheiden die Ulmer das Spiel letztendlich für sich und sichern sich somit den 9. Platz (von 18) in der Tabelle. Die Erfolgsgeschichte der Ulmer in Tübingen wird mit dem siebten Derbysieg in Folge fortgesetzt. Top-Scorer ist auf der Gästeseite Tim Ohlbrecht (20 Punkte), die Tübinger haben ihren Erfolg unter anderem Branislav Ratkovica zu verdanken. Die Statistik bietet Erklärungen zum Ergebnis: Die Ulmer treffen 11 von 17 (65%) versuchten 3-Punkte-Würfen, die Tübinger hingegen vergeben neun Freiwürfe und zahlreiche Distanzwürfe. Somit sind die WALTER Tigers nun auf dem letzten Tabellenplatz zu finden.

Weitere Gegner auf Augenhöhe

Trotz der Niederlage gibt sich Tigers-Spieler Augustine Rubit beim anschließenden Fantalk optimistisch. Die bisherigen Spiele sind zwar größtenteils verloren worden, dennoch sieht er Chancen für seine Tübinger. Die Saison ist noch jung und die Niederlagen seien meist knapp gewesen. Zudem waren die bisherigen Gegner allesamt Topteams – es kommen also noch Mannschaften, denen man auf Augenhöhe begegnen könne. Diese Chancen müssen aber dringend genutzt werden, damit die Tigers in der Tabelle aufsteigen und auch die Fans mal wieder etwas zu feiern haben. Am Besten im eigenen „Dschungel“.

Fotos von Christopher Kübler

Jazz à Trois

„Jazz français“ im Liquid. Im Rahmen der französischen Filmtage in Tübingen fanden am vergangenen Montag das Jazz-Trio Kuhn, Kistner und Binder ihren Weg in die Bar Liquid. Es wurde eine gelungene Kombination aus guter Musik, gemütlichem Ambiente und grünlichen Cocktails.

Das Liquid in der Schmiedtorstraße ist eine dieser Bars, in die man sein Date einlädt – aufgrund der Atmosphäre. Oder in die man sich von seinen Eltern bei einem ihrer Besuche einladen lässt – aufgrund der Preise.

Hohe Decken und schummriges Licht. Altes dunkles Fachwerk neben nagelneuen glänzenden Edelstahlgeländern und schwarzen Ledersofas. Dieser alt-neben-neu-Schick eben. Sehr gute und ausgefallene Cocktails wie der Gin Basil Smash, serviert von einer freundlichen Bedienung. Dass ist das Liquid an einem normalen Abend.

Der Abend des 3. November 2014 war kein gewöhnlicher Montagabend. In seiner Funktion als Festivalbar der französischen Filmtage bot das Liquid dem Jazz-Trio Kuhn, Kistner und Binder die Möglichkeit sich und ihr Können dem Tübinger Publikum zu präsentieren. Und das taten Sie: Der Schlagzeuger Lars Binder, Kontrabassist Steffen Kistner und Sandi Kuhn, Saxophonist und Preisträger des Jazzpreises Baden-Württemberg 2013. Die drei konnten ihre Zuhörer überzeugen.

Ein Blick in die oft glücklich verträumten Gesichter des Publikums war ausreichend um zu dieser Einschätzung zu gelangen.

Es war also keine Überraschung, als sich die Bar im Laufe des Abends zusehends füllte. Was wiederrum überraschend war, als die überwiegend älteren Gäste gegen Ende der Veranstaltung wie Erstsemester in der Einführungsveranstaltung sogar auf den Treppen Platz genommen hatten. Ungewöhnlich!

Der geneigte Leser wird sich nun vielleicht fragen, wie aber der Bezug zu den stattfindenden Filmtagen zustande kommt? Das Französische des Abends waren die Lieder, welche das Trio interpretierte. So wurden Melodien von Édith Piaf und anderen Chansons als Grundlage genommen, variiert und hier und da ein Schlagzeug-, Kontrabass- oder Saxophonsolo eingebaut. Mal ruhig und entspannt, mal energisch und verspielt. Aber nie aufdringlich oder belanglos. Rundum gelungen.

Für diejenigen, die keine Möglichkeit hatten an diesem Abend teilzunehmen und nun Lust bekommen haben, hier noch eine gute Nachricht: Jeden ersten Montag im Monat findet im Liquid „The art of the Trio“ statt. Der Kontrabassist Axel Kühn lädt sich hierzu immer zwei unterschiedliche Musiker ein, mit denen er an diesem einen Abend musiziert. Live-Musik in entspannter Atmosphäre mit fruchtigen Drinks: Der Stoff aus dem gute Dates gemacht werden.

Bedingungslose Liebe?!- Französische Filmtage "MOMMY"

Es ist nicht immer leicht eine Mutter zu sein, vor allem wenn das Kind ein wenig mehr Probleme hat als nur die Pubertät. Der junge Regisseur Xavier Dolan verpackt eine Mutter-Sohn-Beziehung und das Thema Freundschaft kunstvoll in die Geschichte von Diana (Anne Dorval), Steve (Antoine Olivier Pilon) und Kyla (Suzanne Clément).

Der mit dem „Jury Preis“ des Festival de Cannes 2014 gekrönte Film „Mommy“ wurde erstmals im Rahmen der Französischen Filmtage in Tübingen präsentiert und ist ab dem 13. November 2014 in den deutschen Kinos zu bestaunen.

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Tübingen im Schreibfieber

Der NaNoWriMo (National Novel Writing Month) ist da: 30 Tage und 50.000 Worte. Am ersten November war es wieder soweit. Die wagemutigen der Tübinger Hobby Autoren stürzen sich in einen Taumel aus Kaffee, Microsoft Word und Inspiration während sie versuchen aus dem ‚irgendwann schreibe ich einen Roman‘ ein ‚Dieses Jahr habe ich einen Roman geschrieben‘ zu machen.
Der Traum vom eigenen Buch ist für viele Studenten etwas, was sie lange vor sich hertragen. Entweder fehlt die Inspiration oder die Zeit oder ganz einfach die Motivation loszulegen und dann auch fertig zu werden. Einige haben bereits angefangene Manuskripte versteckt in ihren Schubladen, kommen aber nie dazu sie auch zu vollenden.
Worum geht es?
Der NaNoWriMo bietet nicht nur die Chance das Ziel einen Roman zu schreiben auf der To-Do Liste abzuhaken, sondern auch die Möglichkeit sich mit anderen Autoren zu treffen, über den wordcount und mögliche plotbunnies zu diskutieren. In dreißig Tagen ein Buch zu schreiben scheint auf den ersten Blick ein wenig exzessiv, es bietet aber für viele genau den Anstoß wirklich etwas zu schreiben.
Sei es ein Liebesroman, eine Novelle, Krimi, Fantasy, Fanfiction oder politisches Manifest, alle Gattungen sind erlaubt. Die Sprache in der geschrieben wird ist ebenfalls freigestellt. Alles was zählt ist der Spaß am Schreiben. Ganz gleich ob man nun das Projekt vollendet und sich am Ende des Monats zu den Stolzen Gewinnern des NaNoWriMos und den noch stolzeren Autoren eines eigenen Buches zählt, oder ob man es doch nur bis zu den 20000 Worten schafft.
Was ist das nun eigentlich?
Den NaNo gibt es schon seit 1999 und ist ein Trend, der aus den USA erst zögerlich und dann immer rasanter um die ganze Welt gegangen ist. 2013 waren es schon über 310.095 gewöhnliche Studenten und Arbeitnehmer auf allen sechs Kontinenten, die sich über den November hinweg den Titel des Buchautors erschrieben.
Der Wettbewerb ist komplett kostenlos, das einzige was zu investieren ist, ist Zeit und Inspiration. Die Organisation, die dahinter steckt nennt sich das ‚Office for Letters and Light‘ und hat es sich als Ziel gesetzt, Kinder und Erwachsene ans Schreiben heranzuführen und ihnen beim entdecken ihres Talents zu helfen.
Der NaNo in Tübingen
Auch dieses Mal ging es wieder los am 1. November. Im Unterwegs begann um 11 Uhr der ‚First Word Brunch‘ bei dem es nicht nur eine ganze Menge an kreativen Ideen gab, sondern auch noch kostenlosen Kaffee um die Gehirnzellen auf Trab zu bringen.  Über den ganzen Monat ist das Haus geöffnet für die Teilnehmer des NaNos, von Dienstag bis Freitag und von 1 bis 5 am Nachmittag. Und jeden Samstag um die gleiche Uhrzeit finden dort Schreibtreffen statt.
Der Monat endet erst, wenn das letzte Wort geschrieben ist, mit der ‚Last Word Party‘ am 30. November. Glühwein und Kekse regen hier dabei an, die letzte Hürde auch noch zu überwinden und sich die Medaille des erfolgreichen Romanautors zu verdienen.
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Für jeden, der auch nur daran gedacht hat, einmal etwas längeres zu schreiben als nur Essays und wissenschaftliche Arbeiten,  ist der NaNoWriMo etwas. Allein schon um vor den Studienkollegen anzugeben, dass der erste Roman nun fertig ist und die Karriere als neue J.K. Rowling schon vor der Tür steht, lohnt es sich:
Website des NaNoWriMo: http://nanowrimo.org
Images courtesy of National Novel Writing Month.
 

Warum einen Affenkopf? Französische Filmtage!

Plakate mit großen violetten Affenköpfen auf gelbem Hintergrund und zahlreiche Franzosen überall in Tübingen: Keine Angst, das hat nichts mit Halloween zu tun. In Partnerschaft mit Stuttgart empfängt die Stadt die 31. Französischen Filmtage (FFT). Dieses internationale Festival des französischsprachigen Films dauert bis zum 5. November. Nutzt die Gelegenheit, sich einen Film auf die Sprache von Molière – mit deutschen Untertiteln – anzuschauen!

von Sara Coulibaly

Vor allem aber soll man sich die wichtigste Frage stellen: Warum denn ein Affenkopf als Vertreter des Festivals?

Der Direktor der FFT, Christoph Buchholz, klärt diese geheimnisvolle Wahl im Editorial des Programmheftes: Der Affe sei nicht King-Kong, sondern Lucy, „unser aller Vorfahre“. Die Erklärung ist, dass das Kino Menschen zusammenbringt und eine Auseinandersetzung mit den anderen und sich selbst ermöglicht.

Es lohnt sich, sich etwas Zeit zu nehmen, um das sperrige Programmheft durchzulesen.

Das Festival besteht nicht einfach in Filmaufführungen, sondern auch in Treffen mit Regisseuren und Schauspielern, die sich über ihre Arbeit mit dem Publikum unterhalten wollen. Außerdem wird vor jedem Film eine kleine Reportage vom FestivalTV gezeigt und, wenn man Glück hat, wartet ein Buffet auf die Zuschauer. Die Vielfalt der Filmgattungen, Ereignisse und Orte, wo das Festival stattfindet – 8 Kinos der Region – ist auch eine Besonderheit der FFT. Wichtig ist auch zu wissen, dass man sich sowohl französische Filme als auch belgische, kanadische, schweizerische und aus verschiedenen Ländern Afrikas kommenden Filme anschauen kann. Achtet aber auf die Aufführungstage: Die Filme werden nur ein paar Mal gezeigt.

Der wichtige Termin für die kommende Woche ist die Preisverleihung am Mittwoch um 19 Uhr 30 im Kino Museum von Tübingen, mit dem Abschlussfilm „Bird People“ von Pascale Ferran. Der Abend wird im Restaurant „der Kelter“ weitergehen.

Immer noch unentschieden? Besuchen Sie den Haupteingang des Kinos Museum, wo Sie ein Glas von französischen Rot- oder Weißwein genießen können – eine andere Art, am Festival teilzunehmen!

Links: Webseite des Festivals: http://www.filmtage-tuebingen.de/fft-wordpress/

Tattoos in Tübingen: TATsache

Vögel, Muster, Schriftzüge: egal ob bunt oder schwarz immer häufiger sind sie zu sehen- TATTOOS! Der Sommer ist zwar vorüber, doch der Charme des Exotischen und des Gefährlichen tragen längst nicht  nur Biker und Amazonen! 

Was es zu beachten gibt, wenn wir uns ein Tattoo stechen lassen wollen verrät uns Lucie Krämer-Haas, Inhaberin des Tatsache Tattoo und Piercin Studio Tübingen:

Was sind die Voraussetzungen für mein erstes Tattoo?

Das Mindestalter ist 18 Jahre und mitgebracht werden sollte: Eine gewisse Vorstellung was für ein Motiv gewünscht wird und den Tattoostil, den du gerne hättest. Es reicht auch nur eine vage Idee oder einfach ein gewisses Thema zu haben, nachdem dann deine individuelle Tätowierung gestaltet wird.

Wichtig ist, bevor man sich für ein Tattoostudio entscheidet, sich Gedanken über den Tattoostil zu machen, ob es nun schwarz-weiß, Comic, fotorealistisch,… sein soll und danach den geeigneten Tätowierer aufzusuchen.

Wie ist der Ablauf für eine Tätowierung?

Für einen Tätowiertermin gibt es vorher eine Besprechung, denn ich habe keine Tätowiervorlagen in Ordnern zur Auswahl. Ich mache für jeden Kunden seine eigene individuelle Tätowierung. Dies bedeutet die meisten Kunden kommen mit einer Idee zu mir und haben ein paar Fotos ihrer Vorstellung mit dabei. Danach arbeite ich (beim Zeichnen ist der Kunde normalerweise nicht mehr dabei) eine Zeichnung seines Tattoos aus. Das passiert jedoch meistens nicht mehr am ersten Termin, denn meine Kundschaft will schon genau wissen was sie bekommt. Manchmal müssen noch Sachen verändert werden vor allem bei größeren Tattoos. Erst wenn die Zeichnung dem Kunden gefällt geht es ans Tätowieren.

Danach wird das Motiv des Tattoos auf die Haut gebracht durch ein sogenanntes Stancil (Abziehbildchen), welches nur die Farblinien beinhaltet. Das Stancil ermöglicht mir zu sehen, ob das Tattoo von seiner Größe, Form und Platzierung überhaupt passt und wie es sich bei Verzerrungen verhält (z.B. Handgelenk – Verzerrung bei Bewegungen).

Größere Tattoos werden in verschiedenen Schritten gemacht, dies kommt auf die Größe und das Motiv an. Bei den meisten Kunden ist nach 2,5 bis 3,5 Stunden tätowiert werden dann Schluss, da macht oft die Schmerzbelastbarkeit nicht mehr mit.

Wie genau kommt die Farbe bei einem Tattoo unter die Haut?

Es gibt zwei Arten von Tätowiermaschinen: Einmal die Spulmaschinen, die mit zwei kleinen Elektrospulen einen Magnetismus erzeugen, diese Schwingung wird auf die Nadel übertragen, die in die Haut in schnellen Schwingungen kurz eindringt.
Der Vorgang ist ähnlich dem einer Nähmaschine, nur dass die Nadel viel schneller ihre Bewegungen macht.
Die zweite Variante sind Rotaries, dass sind Elektromotoren die sich drehen und die Nadel so in Bewegung versetzen. Die Rotaries sind sehr leise im Gegensatz zur klassischen Spulmaschine.
Durch den Aufschlag auf die Haut schiebt die Nadel die Farbe unter die Haut, wenn die Nadel mit der Geschwindigkeit aufprallt wird durch den Unterdruck die Farbe in die Haut gezogen.

Ich tätowiere nach Gefühl, denn je nach Hautstelle ist die Haut anders, nehmen wir als Beispiel den Oberarm der eine ganz andere Struktur hat als der Ellenbogen. Hinzu kommt noch, dass der Oberarm nicht bei jedem gleich ist, so hat ein Zimmermann einen ganz anderen Oberarm als die 20 Jährige Studentin.

Was gibt es zu beachten, wenn ich tätowiert worden bin?

Frisch tätowierte Haut ist wie eine Schürfwunde – d.h. es ist keine starke Verletzung der Haut es bildet sich ein Schorf der nach 8 -10 Tagen wieder verschwindet je nach Hauttyp.
In der Zeit darf nicht gebadet werden, jedoch ist Duschen kein Problem. Die gereizte Haut sollte mit bestimmter Salbe gut eingecremt werden und die gereizte Haut vor Sonneneinstrahlung so gut es geht bewahren.
Der Sommer ist generell eine blöde Zeit für die Tätowierung, da die Farben nicht lichtecht sind und bei UV-Strahlung verblassen. Die Regeneration der Haut nach einer Tätowierung braucht 6-8 Wochen braucht um ihre natürliche Dicke wiederherzustellen. Darum sollte nach einer Tätowierung im Sommer am Oberarm die nächsten 3 Wochen T-Shirt getragen werden.
Der Winter ist daher die bessere Zeit um sich tätowieren zu lassen.

Gibt es bei Tattoos zur Zeit im Trend liegende Tattoos?

Im Trend liegen heute Schriftzüge, Federn und Vögel, die als kleine Tätowierungen auch sehr beliebt.
Die favorisierten Körperstellen sind momentan der Rippenbogen, das Handgelenk und die Klassiker Schulterblatt, Oberarm und Unterarm.
Man muß aber sagen, daß der Trend auch zu immer größeren Tätowierungen geht. Ich glaube das liegt daran, dass Tätowierungen doch mittlerweile relativ normal sind, um da noch aufzufallen muß es eben immer Größer werden.
Mittlerweile sind durch Qualität der Farben, Nadeln und Maschienen der Kreativität kaum mehr Grenzen gesetzt.
Man sollte aber auch immer die Hautalterung und dadurch das Altern der Tätowierung berücksichtigen, denn die Tätowierung soll ja auch noch nach 10 Jahren gut aussehen.

Wie sieht das Spektrum von Tätowierten bei dir aus?

Das ist ein sehr gemischtes Publikum von ganz Jungen (Schüler, Studenten) und auch sehr großes Publikum von Frauen zwischen Mitte 40 und Mitte 60 – ich hatte sogar eine 63-jährige Frau, die sich ihr erstes Tattoo hat stechen lassen.

Wie wird der Preis für das Tattoo berechnet?

Ich tätowiere nach Stunde am Tätowiertermin. Zeichenarbeiten lassen sich die wenigsten Tätowierer bezahlen. Machne Tätowierer machen aber auch vorab einen Festpreis für die Tätowierung aus.

Wie bist du zu deinem Beruf gekommen?

Ich selber wollte eine Tätowierung haben und wollte diese selber gezeichnet haben. Schon in der Schule und auch persönlich habe ich gerne viel gezeichnet.
Dann habe ich die Schule geschmissen und habe hier und dort mal was gemacht und habe gemerkt das Zeichnen liegt mir und wollte das als Beruf angehen. Daraufhin habe ich mehrere Tätowierer in der Umgebung angefragt. Damals war es noch so dass 10.000 bis 20.000 Mark für eine Ausbildung gezahlt werden mussten, was heißt drei Jahre kein Geld zu verdienen, nur putzen und zuschauen. Jedoch hatte ich das Glück in Tübingen an einen Tätowierer zu gelangen bei dem ich ein Praktikum machen konnte. Letztendlich habe ich das erste Mal tätowiert und war selbst noch nicht tätowiert.

Es ist beim Tätowieren wie eine Sucht. Man will immer mehr – dieses Glücksgefühl und das Adrenalin, wenn man es geschafft hat. Während ich für meine ersten Motive lange Zeit gebraucht habe um mich zu trauen, ist mir die Auswahl meiner Motive danach immer schneller von der Hand gegangen. Da kann die Auswahl auch schon einmal spontan werden im Gegensatz zu meinen ersten drei Motiven.

Hast du dein Tattoostudio übernommen oder dir selbst aufgebaut?

Mein Tattoostudio habe ich mir alleine aufgebaut. Ich will es zum Jahreswechsel vergrößern, dass ständige alleine arbeiten stresst mich schon. Mein Tattoostudio wird umbenannt in die Villa Bunter Hund. Bisher mache ich alles nur über Termine, da ich Mutter von drei Kindern bin, ist dass auch immer eine Frage mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
In meinem größeren Studio, können dann auch Gasttätowierer arbeiten, was eine gute Qualität verschiedener Stielrichtungen möglich macht. Außerdem versuche ich auch Platz für andere kreative Leute zu schaffen- es müssen nicht immer nur Tätowierungen sein. Und ich erhoffe mir, meinen Terminkalender dadurch auch etwas zu entspannen.

Für weitere Informationen: https://www.facebook.com/pages/Villa-Bunter-Hund/612028258894971?ref_type=bookmark