Am vergangenen Mittwoch wurde der Kuckuck zur Manege der Wortakrobatik. Sechs Poeten kämpften bei „Word Up!“ um die Slammer-Krone. Am Ende haben aber doch alle Anwesenden gewonnen.
2015
Das Warten auf Tarantino
Gute Laune trotz (oder gerade wegen?) melancholischer Texte: Wenn die Stuttgarter Band „Hawelka“ auf die Bühne kommt, ist alles etwas anders. Angeblich sogar zu anders, um Auftritte auf Festivals zu bekommen. Das Café Haag war hingegen aus vielerlei Hinsicht die passende Location für ihren Auftritt am letzten Donnerstag.
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Zauberhafte Orte: Kloster Bebenhausen
„Heute dein einsames Tal durchstreifend, o trautestes Kloster”. So beginnt das erste Gedicht Eduard Mörikes aus dem Zyklus „Bilder aus Bebenhausen“. Warum das Kloster auch heute noch einen Besuch wert ist und was es dort sonst noch zu entdecken gibt, erfahrt Ihr hier.
Tübingen goes Hollywood
Am Montag, den 18. Mai, fand zum vierten Mal die Tübinale, ein vom Tübinger Institut für Medienwissenschaften veranstaltetes Kurzfilmfestival, im LTT statt. Insgesamt wurden zwölf Beiträge gezeigt, die sich teils kritisch, teils sehr amüsant mit dem diesjährigen Thema „Medienkonvergenz und Gaming“ auseinandersetzten.
„Noch zwei Kurze"
Wie er dazu kam, die deutsche Nationalmannschaft beim WM-Finale abzulichten und was afrikanisches Schnick-Schnack-Schnuck ist, das und vieles mehr erzählte Fotograf Paul Ripke am 11.05.15 bei Querfeldein im Ribingurumu und bewies dabei, dass er ebenso sympathisch wie trinkfest ist.
Wertheimer geht – Internationale Literaturen bleiben
Seit Längerem kursieren Gerüchte, wonach das Fach Internationale Literaturen eingestellt werden solle, weil es Probleme mit der Finanzierung gebe. Kupferblau hat bei Professor Jürgen Wertheimer nachgefragt. (mehr …)
Wertheimer geht – Internationale Literaturen bleiben
Seit Längerem kursieren Gerüchte, wonach das Fach Internationale Literaturen eingestellt werden solle, weil es Probleme mit der Finanzierung gebe. Kupferblau hat bei Professor Jürgen Wertheimer nachgefragt. (mehr …)
Start der Baseballsaison
Am 16. Mai ist es endlich soweit, die Tübingen Hawks eröffnen nach erfolgreichem Umbau am Ballpark und somit neuem Warning Track offiziell die Sasion 2015, zuhause in Tübingen.
Geplante Planlosigkeit
Weniger bekannt aus Film und Fernsehen, dafür aber umso mehr aus ihrem Podcast “Um Kopf und Kragen” stehen Lukas Weyell und Jan Horst für eine ordentliche Portion Witz und Ironie. Diesen Dienstag soll daher Secondhand-Shop und Café „Willi“ für den ersten Live-Auftritt des Duos herhalten. Kupferblau war auf der exklusiven Vorpremiere, um euch schon einmal einen Ausblick auf das zu geben, was euch am 12.05 erwartet.
Es ist ein Tag, der erahnen lässt, wie der Sommer in Tübingen aussehen kann. Bestes Freibadwetter, eisschleckende Tübinger überall und eine angenehme Hitze, die sich über dem Neckartal breitgemacht hat. Was käme da besser, als den zu Ende gehenden Tag mit einem weiteren brandheißen Leckerbissen abzuschließen? Bei einem Gerstenkaltgetränk in der gemütlich anheimelnden Atmosphäre des „Willi“ bestimmt nicht die schlechteste Idee.
Vom Podcast zur Bühne zurück
Der Verlauf des Abends ist stark an den des gleichnamigen Podcasts „Um Kopf und Kragen“ angelehnt. Verschiedene Rubriken, immer wieder durch markante Einspieler eingeleitet, strukturieren den Abend. Laut Jan sind diese Einspieler übrigens „das Beste der ganzen Show“. Dass die beiden Quatschmacher erst einmal tief stapeln ist verständlich, bildet der Abend im „Willi“ doch ihren ersten Schritt in die Welt der Live-Comedy-Auftritte. „Wirklich realisiert, dass das Ganze wirklich passiert, haben wir erst als wir überall auf Plakaten und Flyern zu sehen waren“, gestehen Jan und Lukas. Dabei hatten sie das Publikum spätestens dann gewonnen, als für die ersten Reihen Pizza bestellt wurde.
Ein weiterer Garant des Abends war die sympathische Singer-Songwriterin Sofia Stark. Der Special Guest durfte sowohl eine Kostprobe ihres musikalischen Könnens liefern, als auch in der zweiten Hälfte des Abends den beiden Moderatoren Jan und Lukas Rede und Antwort stehen. Dabei wirkt das Programm ähnlich wie die Location bunt zusammengewürfelt, aber trotzdem als etwas Rundes. Von tieferen Themen bis zu oberflächlicher Lustigkeit ist alles dabei, immer gewürzt mit einem ordentlichen Eimer Selbstironie. Es wird der „Horst der Woche gekürt“, Vergleiche zwischen Claus Weselsky und Hitler gezogen und es kommt zu einem sagenhaften Headbangerbattle zwischen Lukas und Gast Sofia.
Der erste Live-Auftritt von Lukas, Jan und „Dodo“ Feth, der hinter dem Mischpult die Fäden zog, war alles in allem ein runder Abend im Zeichen von geplanter Planlosigkeit. Doch gerade dass nicht alles glattläuft und nicht jeder Gag sofort zündet, macht die Beiden auf dem Sofa authentisch. Betrachtet man außerdem, wie sich das Dreierteam manchmal mit ihren Witzen eine Steilvorlage nach der anderen geben, stellt sich die Frage wieviel des Chaos‘ eigentlich geplant ist.
Witz, Charme und Andre Lux
Wer also genau das herausfinden will und zudem noch Fan von Jan Böhmermann und Olli Schulz‘ „Sanft und sorgfältig“ ist, sollte sich am Dienstag um 20:15 Uhr vor den Toren des „Willi“ einfinden und geschulte Lachmuskeln mitbringen. Mit Witz und Charme, aber ohne Schirm und Melone, werden auch dann Jan Horst und Lukas M. Weyell durch den Abend leiten und die wirklich wichtigen Fragen des Lebens beantworten. Allerdings sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass all das, was in der Vorpremiere passiert ist, nicht zwingend auch Teil der Hauptveranstaltung sein muss. Bei den beiden spontanen Spaßvögeln ist nämlich alles möglich. Zumindest der Gast wird sicher ein anderer sein: Andre Lux, Erfinder des Cartoons „Egon Forever“, wird auf dem Sofa Platz nehmen und etwas über seine berühmten Strichmännchen erzählen.
„Um Kopf und Kragen“ als Podcast: http://umkopfundkragen.de/
Fotos: Lisa Paul
Der Wind des Schicksals weht launisch
Eine Lesung über Liebe, Sehnsucht und die Verantwortung gegenüber eines verstorbenen Freundes. Am 29. April nahmen Autor Thomas Vogel und Musiker Heiner Kondschak mit auf eine Reise nach Teneriffa, auf die Suche nach den goldenen Äpfeln aus der Herkulessage. Dabei folgen auf kurze Leseepisoden aus „Die Goldenen Äpfel der Hesperiden“ immer wieder Gitarrenspiel und Gesangseinlagen.
Der moderne Saal des Sparkassen Carrés ist gut gefüllt. Die Ausstattung der Bühne verrät schon den Verlauf des Abends: Ein kleines Lesepult neben Akustikgitarren, Mundharmonika und E-Mandoline. Es muss also nicht mehr viel erklärt werden und genauso beginnt auch die Lesung etwas anderer Art.
Eine Welt in Gedanken
Es ist ein Abend des Kontrasts: Thomas Vogel liest in Jackett und Hut und blickt durch seine Brille auf die Seiten seines Buchs. Heiner Kondschak sitzt daneben, trägt lange Haare und Bart, Jeans und Chucks. Seine ruhigen Gitarrentöne füllen den Saal aus, während Thomas Vogels leicht rauchige, feste Stimme die Geschichte trägt. Doch letztendlich entsteht aus diesen Gegensätzen in Erscheinung und Vortrag eine Harmonie im Gesamten.
Die Erzählung, die durchaus eine gewisse Ernsthaftigkeit und Melancholie besitzt, ist allerdings auch immer wieder von Humor durchbrochen, der auch die beiden Künstler zum Lachen bringt. Die Musik Heiner Kondschaks nimmt dabei die Grundhaltung des Romans auf, ist gefüllt von Sehnsucht und Liebe. Auch endet er jedes Mal mit einem kleinen Augenzwinkern, einem leicht schrägen oder aus dem Lied ausbrechenden Ton, und blickt dabei verschmitzt ins Publikum.
Die Geschichte von Charlie und Simon
„Die Goldenen Äpfel der Hesperiden“ erzählt die Geschichte von Charlie, der sich zusammen mit seinem Freund Simon in der Jugend zwölf Herkulesaufgaben stellte. Immer wieder wechselnd zwischen den Jugendgeschichten der beiden und der Gegenwart, in der Charlie nach dem Tod seines Freundes vor den letzten zwei ungelösten Aufgaben steht, verschlägt es ihn letztendlich auf die Insel Teneriffa. Auf seinem Weg zum Ziel versucht Charlie jedoch nicht nur die auferlegten Aufgaben zu vollenden, sondern erfährt auch immer mehr über sich selbst. Und darüber, dass die alltäglichen, die kleinen Dinge im Leben die wahre Geschichte des Lebens schreiben.
Zum Schluss spielen Thomas Vogel und Heiner Kondschak, von goldenem und buntem Licht beleuchtet, dann zusammen die Lieder, die Charlie aus der Geschichte zugesprochen werden. Die ganze Lesung taucht die Zuhörer in eine Melancholie, in die man sich gerne fallen lässt. Schnell ist die modern anmutende Umgebung vergessen. Und auf dem Heimweg durch das nächtliche Tübingen ist der Kopf noch voller angenehmer Gedanken. Was ist Liebe, Jugend, Zukunft und Vergangenheit? Was bedeuten Freundschaft und das Leben? Und was ist der große Sinn? Aber eine Klarheit bleibt im Gedächtnis: „Der Wind des Schicksals weht launisch […]!“